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Politik

Blutiger Freitag zum Ende des Ramadan

23. Juni 2017

Bei mehreren Anschlägen sind in Pakistan binnen weniger Stunden mehr als 40 Menschen getötet worden. In Quetta explodierte eine Bombe an einem Kontrollposten, in Parachinar detonierten zwei Sprengsätze auf einem Markt.

Pakistan Anschlag in  Parachinar
Rauchwolken über dem Anschlagsort auf einem Markt in ParachinarBild: Getty Images/AFP/Str

Am frühen Abend Ortszeit explodierten kurz hintereinander zwei Bomben an einem belebten Markt in der Stadt Parachinar im Nordwesten Pakistans. Der Doppelanschlag richtete sich offenbar gegen Schiiten. Die beiden Sprengsätze wurden nach Angaben der Behörden innerhalb von drei Minuten gezündet. Die Stadtverwaltung spricht von mindestens 25 Toten und weit mehr als 100 Verletzten. Auf dem Markt kauften zu diesem Zeitpunkt viele Menschen für das Fastenbrechen am letzten Freitag des islamischen Fastenmonats Ramadan ein.

Ein örtlicher Behördenvertreter sagte, die Bomben seien kurz nach der Auflösung einer schiitischen Prozession explodiert. Parachinar in der Region Kurram, einem halbautonomen Territorium an der Grenze zu Afghanistan, ist mehrheitlich von Schiiten bewohnt und oft Ziel von Anschlägen sunnitischer Extremisten. Der neue Anschlag war der dritte in der Stadt seit Jahresbeginn. Wer hinter der Tat steckte, ist bislang unklar.

Das zerfetzte Fahrzeug des Selbstmordattentäters in QuettaBild: picture alliance/Photoshot

Bei einem Bombenanschlag in Quetta im Süden des Landes waren zuvor nach neuen Angaben mindestens 13 Menschen getötet worden. Auch hier gab es zahlreiche Verletzte. Sowohl die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) als auch  ein Ableger der pakistanischen Taliban reklamierten diese Tat für sich. Die Bombe explodierte an einem Kontrollposten zwischen einer Schule und einer Polizeistation.

Am späten Freitagabend schossen in der südpakistanischen Millionenstadt Karachi Männer von Motorrädern aus auf Polizisten. Vier Polizisten seien bei dem Überfall in einem Industriegebiet getötet und einer sei verletzt worden, sagte ein örtlicher Beamter, Muqaddas Rehman. Auf die Täter gebe es noch keine Hinweise.

qu/rb (dpa, afp, rtr, ap)

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