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Politik

Viele Tote bei Anschlag im Iran

22. September 2018

Mit der Parade der Revolutionsgarde sollte an den Jahrestag des Kriegsbeginns mit dem Irak erinnert werden. Da eröffneten in der Stadt Ahwas Unbekannte das Feuer auf die Soldaten. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte.

Iran Ahvaz Anschlag auf Militär-Parade
Bild: ISNA/S.H. Najaf

Mehrere bewaffnete Täter haben während einer Militärparade in Ahwas im Südwesten des Irans Schüsse auf die Menge abgefeuert. Nach Meldungen der staatlichen Nachrichtenagentur Irna wurden mindestens 24 Menschen getötet und mehr als 50 verletzt. Unter den Todesopfern sollen sich auch Frauen und Kinder befinden. Die Täter, die Uniformen von Soldaten geträgen hätten, hätten von einem Hinterhalt in einem Park heraus auf eine Gruppe von Revolutionsgardisten, Regierungsvertretern und Zivilisten geschossen. Staatsmedien berichten, die vier Attentäter seien getötet worden. Demnach handelt es sich um eines der schwersten Attentate auf die Elitetruppe seit deren Bestehen. 

Kurz nach der Tat bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu dem Angriff. Dies meldet das IS-Sprachrohr Amaq. Für die sunnitische Miliz ist der überwiegend schiitischer Iran ein Erzfeind. Sowohl in Syrien als auch im Irak sind Milizen im Einsatz, die der Iran finanziert. 

Kurz zuvor hatte die Agentur Irna gemeldet, bei den Angreifern handele es ich um Angehörige der "Al-Ahwasieh". Diese sunnitische Separatistengruppe habe die Verantwortung für das Attentat übernommen. Ihre Mitglieder sollen Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" sein. Der Regierung in Teheran zufolge wird die Gruppe von Saudi-Arabien unterstützt.

Zuschauer bringen sich nach der Attacke auf die Militärparade in SicherheitBild: Mehr

Landesweite Militärparaden

Ahwas liegt im Südwesten des Landes und ist die Hauptstadt der ölreichen Region Chuzestan. Nicht nur dort, sondern im ganzen Land fanden an diesem Samstag Feiern und Militärparaden statt, mit denen an den Beginn des ersten Krieges mit dem Nachbarland Irak erinnert werden soll. Der Krieg dauerte von 1980 bis 1988.

Außenminister Mohamed Dschawad Sarif verurteilte den Angriff in Ahwas und drohte mit Konsequenzen. "Terroristen, die von einem ausländischen Regime rekrutiert, ausgebildet, bewaffnet und bezahlt wurden, haben Ahwas angegriffen", schrieb Sarif auf Twitter. Ohne ein Land beim Namen zu nennen, machte er "Terror-Sponsoren in der Region und ihre amerikanischen Herren" für den Angriff verantwortlich und kündigte eine "umgehende und konsequente Reaktion" Irans an.

Anschläge auf das Militär sind im Iran eher selten. Im Jahr 2017 hatten IS-Anhänger in der Hauptstadt Teheran das Parlament und das Mausoleum von Revolutionsführer Ruhollah Chomeini angegriffen. Dabei wurden 18 Menschen getötet. 

Konfrontation mit den USA

Unterdessen hat der iranische Präsident Hassan Rohani einen Ausbau des Raketenprogramms seines Landes angekündigt. Das Land werde niemals seine Verteidigungskapazitäten reduzieren, erklärte Rohani bei der Militärparade in der Hauptstadt Teheran. Die Verärgerung anderer Länder zeige, dass Raketen "unsere effektivste Waffe" seien. Mit Blick auf die Konfrontation mit den USA fügte der Staatschef hinzu, US-Präsident Donald Trump werde in dem Konflikt mit dem Iran genauso scheitern wie der frühere irakische Machthaber Saddam Hussein.

ml/jj/kle (dpa, rtr, afp)

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