Viele Tote durch Taifun "Phanfone"
26. Dezember 2019Der Sturm wütete auf der Visayas-Inselgruppe im Zentrum des Landes und richtete dort in entlegenen Ortschaften wie auch in Touristengebieten schwere Schäden an. Die Todesopfer wurden ohne nähere Angaben aus den Provinzen Iloilo, Leyte und Capiz gemeldet.
Der Taifun mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Stundenkilometern war am Heiligabend auf Land getroffen. "Phanfone" riss Dächer ab, stürzte Strommasten um und löste Überschwemmungen aus. Zahlreiche Fähr- und Flugverbindungen wurden gestrichen.
Weihnachten in Notunterkünften
Zehntausende Menschen in dem mehrheitlich katholischen Land waren gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Viele mussten die Festtage in Notunterkünften verbringen. Menschen, die zu Familienfeiern in andere Orte gereist waren, konnten wegen gestrichener Verkehrsverbindungen zunächst nicht heimkehren. Mehr als 20.000 Passagiere und 157 Schiffe seien in den Häfen gestrandet, mindestens 60 Inlandsflüge gestrichen worden, hieß es von der Katastrophenbehörde.
Da die Internet- und Mobilfunkverbindungen in einigen Gebieten weiterhin gekappt waren, ist ein vollständiger Überblick über die Schäden noch nicht möglich. Auch ist nicht auszuschließen, dass die Opferzahl noch steigt.
Abgesagte Flüge
Heimgesucht von dem Wirbelsturm wurden auch populäre Urlaubsgebiete wie Boracay und Coron, die wegen ihrer weißen Sandstrände viele ausländische Touristen anziehen. Der Flughafen der Stadt Karibo, von dem Flugverbindungen zur Insel Boracay bestehen, wurde laut Schilderungen eines koreanischen Urlaubers schwer beschädigt. Alles im Umfeld von hundert Metern um den Airport "sieht kaputt aus", schrieb Jung Byung Joon im Internetdienst Instagram. Im Flughafen gebe es "viele frustrierte Menschen", da Flüge abgesagt worden seien.
Schwächer als "Haiyan"
Die Philippinen werden regelmäßig von Taifunen getroffen. Dabei kommen jedes Jahr hunderte Menschen ums Leben. Der bislang schwerste registrierte Taifun in der Geschichte des Landes war "Haiyan" im Jahr 2013. Knapp 7400 Menschen kamen damals ums Leben oder gelten seither als vermisst.
"Phanfone" war deutlich schwächer als "Haiyan", folgte aber einer ähnlichen Route. "Er ist wie der jüngere Bruder von 'Haiyan'", sagte eine Sprecherin des Katastrophenschutzes in der Region Western Visayas.
sth/sti (afp, dpa, rtr)