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PolitikAfrika

Viele Tote in Darfur

17. Januar 2021

In der sudanesischen Unruheregion Darfur hat es wieder Gewalt zwischen Angehörigen verschiedener Volksgruppen gegeben. Mehr als 80 Menschen wurden getötet, viele wurden verletzt.

Sudan | UNAMID Mission | Truppenabzug
Bis vor wenigen Wochen waren Blauhelmsoldaten in Darfur im Einsatz, jetzt fehlen sieBild: AFP

Es gebe 83 Todesopfer und 160 Verletzte, teilte das sudanesische Ärztekomitee mit. Mit höheren Opferzahlen muss gerechnet werden. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Suna dauern die Kämpfe in El Geneina, der Hauptstadt des Bundesstaats West-Darfur an.

Arabische Nomaden gegen Massalit

Die Kämpfe waren am Samstag durch Auseinandersetzungen zwischen dem Stamm der Massalit und arabischen Nomaden ausgelöst worden. Mehrere Gebäude, darunter auch Wohnhäuser, brannten ab. Die Behörden verhängten eine Ausgangssperre im Bundesstaat West-Darfur. Die Regierung in Khartum entsandte eine Delegation in die Region, um eine Beilegung des Konflikt zu erreichen.

Den Konflikt gibt es seit fast zwei Jahrzehnten. In Darfur hatte im Jahr 2003 ein blutiger Konflikt zwischen Rebellengruppen und der Armee unter dem damaligen Präsidenten Omar al-Baschir begonnen, dem nach UN-Schätzungen etwa 300.000 Menschen zum Opfer fielen. 2,5 Millionen Menschen wurden vertrieben.

Deutscher Politikwissenschaftler soll helfen

Seit einigen Jahren herrschte in der Region im Westen des Sudan relative Ruhe. Gelegentlich kam es aber zu Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Volksgruppen sowie zwischen Bauern und arabischen Nomaden. Häufig geht es um Streitereien über die Nutzung von Land und Wasser. Die Friedensmission der Vereinten Natinen in Darfur, UNAMID, war Ende Dezember nach 13 Jahren ausgelaufen. Auf dem Höhepunkt der Mission waren 16.000 Blauhelme in Darfur stationiert.

Anfang des Jahres war der deutsche Politwissenschaftler Volker Perthes zum UN-Sonderbeauftragten für den Sudan ernannt worden. UN-Generalsekretär António Guterres sagte, der 62-Jährige bringe für die Aufgabe "tiefreichendes Fachwissen in Konfliktbewältigung und regionaler Geopolitik" mit. Bundesaußenminister Heiko Maas nannte Perthes den "perfekten Kandidaten" für die Aufgabe.

haz/ml (afp, ap, rtr)

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