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Viele Tote nach Attentat in Afghanistan

18. April 2015

Wieder wird Afghanistan von einem Anschlag erschüttert - in Dschalalabad im Osten des Landes. Dieses Mal wurden vor allem Staasbedienstete getötet, die sich ihr Gehalt bei der Bank holen wollten.

Afghanistan, Selbstmordanschlag in Jalalabad (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Ein Selbstmordattentäter hat im Osten Afghanistans mindestens 30 Menschen mit in den Tod gerissen. Der Angreifer habe sich vor einer Bank in Jalalabad in die Luft gesprengt, teilte die Polizei mit. Mindestens 100 Menschen seien verletzt worden. Zum Zeitpunkt der Explosion warteten nach Polizeiangaben Staatsbedienstete vor dem Geldinstitut auf die Auszahlung ihrer Gehälter.

Verantwortliche unklar

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die aufständischen Taliban wiesen jede Verantwortung für die Tat zurück. "Wir verurteilen sie entschieden", sagte ein Sprecher der radikalislamischen Kämpfer. Inzwischen teilte Staatspräsident Aschraf Ghani nach einer Meldung der Nachrichtenagentur afp mit, die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) habe sich zu der Bluttat bekannt. Falls dies zutrifft, wäre es der erste größere Anschlag der Gruppe am Hindukusch.

Nach Angaben des Polizeichefs blieb zunächst unklar, ob der Attentäter den Sprengstoff am Körper trug oder ein Auto dazu nutzte. Untersucht werde ferner, ob es eine zweite Explosion gab, als Umstehende nach der ersten zu Hilfe eilten.

Erst vergangene Woche waren bei einem massiven Taliban-Angriff auf Armeestellungen in der nordostafghanischen Provinz Badachschan zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums waren 18 Soldaten getötet worden, mehr als zehn Soldaten wurden verschleppt. Von den Angreifern seien 20 ums Leben gekommen und 17 weitere verletzt worden. Die Bundeswehr war 2012 aus der Provinz Badachschan abgezogen.

Die afghanische Armee und Polizei sind seit Anfang des Jahres selbst für die Sicherheit im Land verantwortlich. Zum Jahreswechsel war der NATO-geführte ISAF-Kampfeinsatz in Afghanistan nach 13 Jahren zu Ende gegangen. An der Folgemission "Resolute Support" zur weiteren Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte durch Ausbildung und Beratung sind etwa 12.000 Soldaten aus 40 Staaten beteiligt, darunter bis zu 850 Bundeswehrsoldaten. Das größte Kontingent stellen die USA.

as/kle (rtr, afp, dpa)

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