Viele Tote nach Erdrutschen in Indien
23. Juli 2021Die Todesopfer seien bei mehreren Unglücken seit Donnerstagabend gefunden worden, sagte ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzes der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Hunderte Menschen seien aus überfluteten Häusern im Bundesstaat Maharashtra gerettet worden. Der heftige Regen habe Brücken und Gebäude zerstört, Telekommunikationsmasten beschädigt sowie Straßen und Gleise überflutet, wodurch mehrere Züge ausfielen.
Nach Informationen des indischen Fernsehsenders NDTV handelte es sich um den heftigsten Regen in 24 Stunden, den der Bundesstaat je in einem Juli in den vergangenen 40 Jahren erlebt hat. "Das ist eine unerwartete Krise", sagte der Regierungschef des Bundesstaates, Uddhav Thackeray, Reportern. "Dämme und Flüsse laufen über. Wir sind gezwungen, Wasser aus den Dämmen zu lassen und entsprechend Menschen in der Nähe von Flussufern an sichere Orte zu bringen."
Das Militär half bei den Rettungsarbeiten rund 130 Kilometer südlich von Mumbai. Besondere Probleme bereiteten Erdrutsche, durch die Zufahrtstraßen für die Rettungskräfte unpassierbar wurden. Unter anderem die wichtige Autobahn, welche die Küstenmetropolen Mumbai und Goa verbindet, war teilweise blockiert.
Nach 24 Stunden ununterbrochenen Starkregens war auch in der Region um die Stadt Chiplun rund 250 Kilometer südlich von Mumbai der Fluss Vashishti über die Ufer getreten. Die Behörden verzeichneten dort Wasserstände von bis zu 3,50 Meter.
Weitere Regenfälle erwartet
Am Wochenende waren bereits in der Finanzmetropole Mumbai mindestens 34 Menschen durch regenbedingte Erdrutsche gestorben. Der staatliche Wetterdienst Indiens hat für mehrere Regionen in Maharashtra Warnungen herausgegeben. In den nächsten Tagen ist mit weiteren starken Regenfällen zu rechnen. Die Monsunzeit dauert in Südasien gewöhnlich von Juni bis September. Dabei kommt es häufig zu viel Regen, heftigen Überflutungen und Erdrutschen.
nob/uh/kle (dpa, afp)