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Politik

Viele Tote nach Terroranschlag in Burkina Faso

14. August 2017

Nach einer Schießerei in der Hauptstadt von Burkina Faso wurden mehrere Menschen getötet. Mutmaßliche Dschihadisten hatten im Zentrum ein Restaurant aus automatischen Waffen beschossen und sich dann darin verschanzt.

Burkina Faso Tag nach dem Angriff in der Kwame Nkrumah Avenue in Ouagadougou
Bild: picture-alliance/abaca/AA/O. De Maismont

Tote bei Angriff auf Café in Burkina Faso

00:29

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Bei einem nächtlichen Feuerüberfall auf ein Restaurant in Ouagadougou sind nach offiziellen Angaben 20 Menschen getötet worden. Das bestätigte Informationsminister Remis Dandjinou. Unter ihnen seien auch zwei Täter. Wie das türkische Außenministerium mitteilte, sei unter den Opfern auch ein türkischer Staatsbürger. Auch der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian bestätigte den Tod eines französischen Staatsbürgers. Mehr als 20 Besucher des Restaurants "Café Istanbul" im Zentrum der Stadt wurden verletzt. Welcher Nationalität die anderen Opfer sind, war zunächst unklar. Nach Medienberichten bekannte sich zunächst auch niemand zu der Attacke.

Die Behörden bestätigten unterdessen das Ende der Geiselnahme. Die Lage sei unter Kontrolle, der Einsatz der Sicherheitskräfte sei beendet, gab Dandjinou bekannt. 

Unbekannte hatten am späten Sonntagabend aus automatischen Waffen das Feuer auf die Gäste des Restaurants eröffnet. Nach Berichten von Augenzeugen waren drei bewaffnete Männer mit einem Auto vorgefahren und hatten unmittelbar nach dem Aussteigen auf die Gäste geschossen. Einheiten von Polizei und Armee riegelten daraufhin das Gebiet ab, lieferten sich heftige Schusswechsel mit den Angreifern. Die Angreifer verschanzten sich im Inneren des Restaurants und nahmen Geiseln.

Die Polizei sperrte das Gebiet rund um das Restaurant weiträumig abBild: Reuters

Bundesregierung und Frankreichs Präsident Macron verurteilen Anschlag

Die Bundesregierung hat den tödlichen Überfall scharf verurteilt. Der Anschlag zeige, wie sehr Sicherheit und Stabilität in der ganzen Region bedroht seien, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA) in Berlin. "Es muss verhindert werden, dass sich der Terrorismus weiter in der Sahel-Region und in Westafrika ausbreiten kann." Mit dieser Herausforderung dürften die dortigen Staaten nicht alleine gelassen werden, sagte der AA-Sprecher und verwies auf den Bundeswehreinsatz in Mali.

Bei der Attacke wurden mindestens 20 Besucher im Restaurant verletztBild: Reuters

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Angriff als "terroristische Attacke" verurteilt. Frankreich werde sich weiter an der Seite der Länder der Region engagieren, um gegen Terrorgruppen zu kämpfen, teilte der Élyséepalast mit. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung wegen Mordes im Zusammenhang mit einem Terrorvorhaben ein, wie die Behörde bekanntgab. Dies ist bei Fällen im Ausland in der Regel dann üblich, wenn auch mindestens ein Franzose betroffen ist. 

Frankreich hat in der Sahelzone mit der Operation Barkhane an die 4000 Soldaten im Einsatz gegen Terrorgruppen.

Erinnerungen an vergangene Terrorattacke

Der Angriff ähnelt einem Überfall von Islamisten im Januar 2016. Damals hatten Kämpfer des afrikanischen Ablegers des Terrornetzwerks Al-Kaida ein Restaurant in Ouagadougou angegriffen. Bei dem Anschlag starben 29 Menschen, knapp 70 weitere wurden verletzt. Das damals überfallene Restaurant "«Le Cappucino" liegt in der selben Straße wie das "Café Istanbul".

Burkina Faso ist ein armes Binnenland in Westafrika, es liegt zwischen Mali und Niger. In der Region sind seit Jahren dschihadistische Gruppierungen aktiv, die immer wieder Anschläge verüben - oft auf Einrichtungen, die von Ausländern genutzt werden.

pab/haz/as (afp, dpa)