Bei der Entgleisung eines Zuges im Iran sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Fast 90 Passagiere seien bei dem Unfall nahe der Stadt Tabas verletzt worden, meldete die iranische Nachrichtenagentur Isna unter Berufung auf den Roten Halbmond. Demnach war der Zug auf der Strecke zwischen der Pilgerstadt Maschhad und der Wüstenstadt Jasd entgleist.

Transportminister Rostam Ghassemi sagte laut der Nachrichtenagentur Fars, nach bisherigen Informationen hätten Bauarbeiten auf der Strecke stattgefunden. Wegen eines zurückgebliebenen Baggers auf den Schienen habe der Zug scharf bremsen müssen - dies habe zur Entgleisung der Waggons geführt. Die Untersuchungen seien aber noch nicht abgeschlossen.

Hubschrauber im Einsatz

Bilder von der Unglücksstelle zeigten mehrere entgleiste Waggons inmitten von Staub. Laut dem Sprecher der Rettungskräfte sind 24 Rettungsfahrzeuge und drei Hubschrauber an der Unglücksstelle im Einsatz. Mehrere Hundert Passagiere sollen im Zug gewesen sein. Die Unfallstelle liegt in einer Wüstenregion, rund 900 Kilometer von der Hauptstadt Teheran entfernt. 

Das Unglück erinnert an eine schwere Zugkatastrophe 2016, als im Nordosten Irans Dutzende Menschen getötet und verletzt wurden. Damals wurden die Rettungsarbeiten auch dadurch erschwert, dass der Unglücksort in einer abgelegenen Region lag. Erst vor zwei Wochen hat im Südwesten des Iran der Einsturz eines im Bau befindlichen Gebäudes an einer Hauptverkehrsstraße 43 Menschen das Leben gekostet. Das Unglück löste landesweite wütende Proteste aus. Die Demonstranten machten Korruption und Inkompetenz in den Behörden für den Gebäudeeinsturz verantwortlich.

cwo/fab (dpa, afp)