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Politik

Viele Verletzte bei Unruhen in Jerusalem

23. April 2021

Die ultrarechte jüdische Organisation Lehava marschiert durch Jerusalem. Palästinenser fühlen sich provoziert, die Lage eskaliert. Die schwersten gewalttätigen Zusammenstöße seit Jahren sind die Folge.

Israel l Einsatz von Wasserwerfern, Zusammenstöße in Jerusalem
Israels Polizei setzt auch Wasserwerfer einBild: Ammar Awad/REUTERS

Hunderte ultra-nationalistische Israelis - viele von ihnen Anhänger der jüdisch-rechtsextremen Organisation Lehava - waren durch Jerusalem zum Damaskustor marschiert, das die israelische Polizei vorsorglich verbarrikadiert hatte. Während ihres Wegs skandierten viele "Tod den Arabern", einige schwenkten Transparente mit der Aufschrift: "Tod den Terroristen". Lehava lehnt jede Assimilation sowie persönliche und geschäftliche Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden ab.

Grenzpolizisten hindern Lehava-Demonstranten daran, sich dem Damaskustor zu nähern Bild: Ariel Schalit/AP/picture alliance

Mehr als 100 Verletzte

Hunderte Palästinenser, die nach dem nächtlichen Gebet im Fastenmonat Ramadan vom Tempelberg zurückkehrten, fühlten sich provoziert, wegen der Rufe und der Absperrungen vor dem Damaskustor. In der Folge gab es schwere Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften.

Palästinenser werfen Feuerwerkskörper und flüchten vor den Wasserwerfern der PolizeiBild: Mostafa Alkharouf/AA/picture alliance

Palästinensische Jugendliche schleuderten Steine und Feuerwerkskörper und zündeten Müllcontainer an. Nach Angaben des Roten Halbmonds wurden bei den sich über mehrere Stunden hinziehenden Ausschreitungen mehr als 100 Menschen verletzt. Unter ihnen seien 20 Polizisten.

Mehrere hundert israelische Polizeibeamte waren im Einsatz, um die beiden Lager von einander fern zu halten. Die Sicherheitskräfte nahmen nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 50 Israelis und Palästinenser fest. Mehrere Bereiche der Altstadt wurden abgeriegelt.

Sicherheitskräfte nehmen einen Lehava-Demonstranten fest Bild: Ariel Schalit/AP/picture alliance

In den vergangenen Tagen waren in der Stadt wiederholt Israelis und Palästinenser aneinander geraten. Das Auswärtige Amt in Berlin weist in seinen Reisehinweisen darauf hin, dass während des Fastenmonats Ramadan die Lage in der Altstadt und deren unmittelbarer Umgebung besonders angespannt ist. Vor allem an Freitagen und zu den täglichen Gebetszeiten seien gewaltsame Ausschreitungen möglich, insbesondere an den Altstadt-Toren sowie an den Zugängen zum Tempelberg.

se/sti (afp, ap, rtr, dpa)