Vier Tote bei Wohnhausbrand in Saarbrücken
3. Dezember 2017Nach Angaben der Polizei brach das Feuer vermutlich im ersten Obergeschoss des Wohnhauses aus, in dem 57 Menschen gemeldet waren. Vier Menschen kamen ums Leben. Zwei 69 und 70 Jahre alte Männer konnten identifiziert werden. Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass sie an einer Rauchgasvergiftung starben. Wer die beiden anderen Todesopfer sind, ist noch ungewiss. Die Feuerwehr konnte mehrere Bewohner über Drehleitern retten.
Nach einem Bericht des Saarländischen Rundfunks erlitten 25 Menschen Verletzungen, darunter auch fünf Feuerwehrleute. Ein 42-Jähriger wurde lebensgefährlich verletzt, als er aus dem Fenster sprang, um sich vor dem Feuer in Sicherheit zu bringen.
Gebäude vorerst unbewohnbar
Polizei und Feuerwehr waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Experten der Feuerwehr nahmen Ermittlungen über die Brandursache auf. Die Schadenshöhe steht noch nicht fest. Die Polizei der saarländischen Landeshauptstadt teilte mit, das fünfstöckige Gebäude sei vorerst unbewohnbar. Bewohner, die nicht bei Angehörigen oder Bekannten unterkommen können, sollen in Notunterkünften untergebracht werden.
Nach den bisherigen Ermittlungen lag der Brandherd im ersten Obergeschoss. Die Flammen hätten sich dann rasch bis zur dritten Etage ausgebreitet. Ein Sprecher der Feuerwehr berichtete, durch die Hitze seien Scheiben geborsten. In dem Haus habe sich dichter Rauch verteilt. Nach Angaben der Behörden handelt es sich bei etlichen Apartments in dem Haus um Sozialwohnungen.
Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zeigte sich schockiert. Im Kurznachrichtendienst Twitter erklärte sie angesichts der "schrecklichen Bilder" aus Saarbrücken: "Meine Gedanken sind bei den Opfern und allen Einsatzkräften."
Die Feuerwehr-Gewerkschaft im Saarland sprach von der größten Brandkatastrophe in den vergangenen Jahren im Südwesten. Bei dem Einsatz sei eine Drehleiter ausgefallen, beklagte der Landesvorsitzende Detlef Schütz. Die Rettungskräfte brauchten zuverlässige Geräte. "Überalterte Fahrzeuge und Ausrüstung sind nicht tolerierbar."
kle/jj (dpa, afp, sr.de)