1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Vierer-Gipfel zu Syrien steht

19. Oktober 2018

Angekündigt ist das Treffen schon lange. Jetzt wird es konkret. Alle beteiligten Staaten bestätigen den Termin offiziell - und schüren vorsichtig die Hoffnung. Doch ihre Interessen liegen über Kreuz.

G20 Gipfel Macron Merkel und Putin
Reisefertig: Macron, Putin und Merkel (von links, Archivbild)Bild: Getty Images/C. Rehder

Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Russlands Staatschef Wladimir Putin wollen am 27. Oktober zu einem Syrien-Gipfel nach Istanbul kommen. Sie hätten eine Einladung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan angenommen, teilte dessen Sprecher Ibrahim Kalin mit. Bei dem Treffen solle es um die jüngsten Entwicklungen in der syrischen Provinz Idlib und um eine politische Lösung des Konflikts gehen. Auch in Berlin, Paris und Moskau wurde der Termin inzwischen bestätigt.

Es wäre der erste Syrien-Gipfel in diesem Format. Zuletzt hatte die Türkei in dem Konflikt vor allem das Gespräch mit Russland und dem Iran gesucht. Moskau und Teheran stehen hinter dem syrischen Staatschef Baschar al-Assad, während Ankara mehrere Rebellengruppen unterstützt.

"Erst wenn es Fortschritte gibt"

Der türkische Präsident hatte den Vierer-Gipfel bereits vor Wochen angekündigt. Er kam jedoch zunächst nicht zustande. Bei Erdogans Besuch in Berlin Ende September erklärte Merkel ihre Bereitschaft, nach Istanbul zu reisen. Sie hatte aber darauf gedrungen, dass es zuvor Fortschritte bei der Deeskalation der Lage geben müsse.

Erdogan und Putin haben mittlerweile einen Waffenstillstand für die Region Idlib vereinbart. Dies soll einen Großangriff der syrischen Armee auf die letzte von Rebellen kontrollierte Provinz in dem Bürgerkriegsland verhindern. In und um Idlib leben rund drei Millionen Menschen. Laut den Vereinten Nationen sind darunter eineinhalb Millionen Flüchtlinge. Die UN haben wiederholt vor einer humanitären Katastrophe gewarnt, sollte es zum Sturm auf Idlib kommen.

Die Türkei beherbergt bereits rund drei Millionen syrische Flüchtinge und befürchtet, dass bei einer Offensive auf die Provinz wieder Hunderttausende Menschen von dort Zuflucht im Nachbarland suchen.

jj/ww (dpa, afp, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen