Vietnam meldet Land unter
17. November 2013Gerade hatten die Vietnamesen begonnen, sich vom verheerenden Taifun "Haiyan" zu erholen, da gingen sindflutartige Regenfälle auf sie nieder mit dramatischen Folgen für die Bevölkerung, die Infrastruktur und die Wirtschaft. Mindestens 34 Menschen seien als Folge von Überflutungen und Erdrutschen ums Leben gekommen, berichten die staatlichen Medien unter Berufung auf die Behörden. "Die schlimmsten Überschwemmungen bei uns in diesem Jahrhundert", meinte ein Regierungssprecher.
Auch Touristen mussten raus
Viele Menschen werden noch vermisst, nachdem sie von den Wassermassen mitgerissen wurden. Zehntausende Häuser wurden beschädigt oder zerstört, vor allem in Zentralvietnam. Aus der Küstenstadt Hoi An in der Provinz Quang Nam berichteten Augenzeugen, dass einige Häuser knietief im zum Strom angeschwollenen Thu Bon-Fluss standen, während Menschen versuchten, ihr Hab und Gut auf Booten ins Trockene zu bringen. Auch viele Touristen wurden per Kahn aus überschwemmten Unterkünften gebracht.
In anderen Gebieten stellte sich die Lage noch dramatischer dar: Laut Behördenangaben wurden einige Ortschaften komplett durch die Fluten isoliert, Tausende Menschen säßen dort fest. Die Regierung ließ 80.000 Menschen im betroffenen Gebiet in Sicherheit bringen. Das Militär setzte Hubschrauber ein, um Bewohner auszufliegen.
Kaffee-Geschäft in Gefahr
Schwer getroffen ist auch der Kaffee-Sektor, als Exportartikel eine wichtige Devisenquelle. Vietnam ist der weltgrößte Produzent von Robusta-Kaffee. Ernte und Trocknung der Kaffeebohnen mussten vielerorts unterbrochen werden.
SC/sti (APE, rtr, afp)