Vogelsterben in den USA und Kanada
20. September 2019Die Populationen in den USA und Kanada seien seit 1970 um insgesamt 29 Prozent zurückgegangen, berichten Forscher im Fachmagazin "Science". Mehr als 90 Prozent des Rückgangs entfallen demnach auf zwölf Vogelarten wie Spatzen, Finken und Schwalben.
Die weit verbreiteten und auch bei uns bekannten Vögel beeinflussen die Nahrungskette und das Ökosystem enorm, beispielsweise indem sie Samen verteilen oder Schädlinge fressen.
Den Forschern von der Cornell University in Ithaca im US-Bundesstaat New York zufolge ist die Natur Nordamerikas inzwischen sehr stark durch menschliche Eingriffe beeinflusst. Die Verluste bei Vogelbeständen weltweit lassen demnach darauf schließen, dass kleiner werdende Lebensräume und die Intensivierung der Landwirtschaft zu den Hauptursachen des Schwunds gehören.
Rückgänge in Deutschland und Europa
Auch aus Deutschland werden massive Rückgänge bei den Populationen verzeichnet. Forscher in Bayern hatten kürzlich vor einem dramatischen Schwund an Brutpaaren hierzulande gewarnt: Binnen 30 Jahren sank die Zahl der Vogelbrutpaare am Bodensee um ein Viertel, wie eine in der Fachzeitschrift "Vogelwelt" vorgestellte Studie ergab.
1980 lebten an Deutschlands größtem See rund 465.000 Brutpaare, 2012 nur noch 345.000. Einst häufige Arten wie Haussperling, Amsel oder Star seien besonders stark zurückgegangen. Als eine wesentliche Ursache wurde das Insektensterben vermutet. Auch in anderen Regionen Deutschlands sind die Bestandszahlen vieler Arten demnach eingebrochen. Die Entwicklung spiegele einen europaweiten Abwärtstrend wider.
cgn/jj (dpa, science. com, vogelwelt.com)