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Volkswagen meldet Gewinneinbruch im zweiten Quartal

25. Juli 2025

Der Autobauer aus dem niedersächsischen Wolfsburg muss Zahlen verkünden, die keine Freude machen. Längst läuft ein Sparprogramm: Bei der Kernmarke VW soll fast jede vierte Stelle wegfallen.

USA Edgemere 2025 | VW-Modelle mit weißen Schutzhauben stehen auf einem Parkplatz
Hohe US-Einfuhrzölle drücken auf die Gewinnmarge bei VW - hier Modelle, die zur Auslieferung bereitstehen, aufgenommen in Edgemere bei Baltimore im US-Bundesstaat Maryland (Archivbild)Bild: Evelyn Hockstein/Reuters

Der Volkswagen-Konzern hat im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Nach eigenen Angaben verdiente das Unternehmen mit 2,29 Milliarden Euro gut ein Drittel weniger als ein Jahr zuvor. Grund waren unter anderem das schlechte Abschneiden im Tagesgeschäft bei den teuren Konzernmarken Porsche und Audi.

VW nannte zudem hohe Umbaukosten als Grund sowie den derzeit guten Lauf der Elektromodelle - die allerdings geringere Margen haben. Im wichtigsten Absatzmarkt China verdiente der Autobauer erneut deutlich weniger Geld. Mehr Autos wurden dagegen in Südamerika verkauft, auch in Europa gab es Zuwächse.

Zahlen, die nicht schmecken: VW-Chef Oliver Blume (Archivbild)Bild: Ronny Hartmann/AFP via Getty Images

Das operative Gesamtergebnis sackte um gut 29 Prozent auf 3,83 Milliarden Euro ab, was einer operativen Marge von 4,7 Prozent entspricht. Dies lag im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Der Umsatz fiel trotz leicht gestiegener Auslieferung um drei Prozent auf 80,6 Milliarden Euro.

Prognose gekappt

Im laufenden Jahr erwartet Volkswagen wegen der Importzölle in den Vereinigten Staaten, aber auch wegen der anhaltenden Schwäche bei Porsche und Audi weniger Profit. Der Anteil des operativen Gewinns am Umsatz dürfte nur noch zwischen vier und fünf Prozent betragen, teilte der Wolfsburger DAX-Konzern mit. Bisher wurden 5,5 bis 6,5 Prozent prognostiziert. Der Umsatz selbst wird nun auf Vorjahresniveau angesetzt - zuvor waren noch bis zu fünf Prozent Zuwachs erhofft worden.

Besuch aus Berlin: Bundeskanzler Friedrich Merz war am Dienstag mit Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (links) bei der VW-Sparte für autonomes Fahren in Hannover zu Gast, rechts deren Chef Christian SengerBild: Ronny Hartmann, AFP via Getty Images

Analysten hatten sich im Schnitt bereits auf weniger als fünf Prozent Marge eingestellt. Sollten die US-Einfuhrzölle für Autos im Rahmen eines Abkommens von derzeit 27,5 Prozent auf zehn Prozent sinken, wird das obere Ende der Gewinnschätzung angepeilt. Die Europäische Union und die USA verhandeln derzeit über eine Einigung. VW-Chef Oliver Blume, der zugleich Vorstandschef von Porsche ist, hatte sich persönlich in die Gespräche eingeschaltet.

Bei der Kernmarke VW sollen bis 2030 mehr als 35.000 Stellen entfallen - hier die Sitzmontage im Stammwerk Wolfsburg (Archivbild)Bild: Moritz Frankenberg/picture alliance/dpa

Audi will 7500 Stellen streichen, Porsche mindestens 1900. Dagegen profitiert die Kernmarke VW finanziell davon, dass der Konzern Ende vorigen Jahres ein großes Sparprogramm auflegte: Bis 2030 sollen mehr als 35.000 Stellen entfallen - das ist rund jeder vierte Arbeitsplatz. 20.000 Mitarbeiter haben dem Jobverzicht schon zugestimmt, meist im Rahmen von Altersteilzeit.

jj/pgr (dpa, afp, rtr)

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