Volkswagen meldet Gewinneinbruch im zweiten Quartal
25. Juli 2025
Der Volkswagen-Konzern hat im zweiten Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Nach eigenen Angaben verdiente das Unternehmen mit 2,29 Milliarden Euro gut ein Drittel weniger als ein Jahr zuvor. Grund waren unter anderem das schlechte Abschneiden im Tagesgeschäft bei den teuren Konzernmarken Porsche und Audi.
VW nannte zudem hohe Umbaukosten als Grund sowie den derzeit guten Lauf der Elektromodelle - die allerdings geringere Margen haben. Im wichtigsten Absatzmarkt China verdiente der Autobauer erneut deutlich weniger Geld. Mehr Autos wurden dagegen in Südamerika verkauft, auch in Europa gab es Zuwächse.
Das operative Gesamtergebnis sackte um gut 29 Prozent auf 3,83 Milliarden Euro ab, was einer operativen Marge von 4,7 Prozent entspricht. Dies lag im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Der Umsatz fiel trotz leicht gestiegener Auslieferung um drei Prozent auf 80,6 Milliarden Euro.
Prognose gekappt
Im laufenden Jahr erwartet Volkswagen wegen der Importzölle in den Vereinigten Staaten, aber auch wegen der anhaltenden Schwäche bei Porsche und Audi weniger Profit. Der Anteil des operativen Gewinns am Umsatz dürfte nur noch zwischen vier und fünf Prozent betragen, teilte der Wolfsburger DAX-Konzern mit. Bisher wurden 5,5 bis 6,5 Prozent prognostiziert. Der Umsatz selbst wird nun auf Vorjahresniveau angesetzt - zuvor waren noch bis zu fünf Prozent Zuwachs erhofft worden.
Analysten hatten sich im Schnitt bereits auf weniger als fünf Prozent Marge eingestellt. Sollten die US-Einfuhrzölle für Autos im Rahmen eines Abkommens von derzeit 27,5 Prozent auf zehn Prozent sinken, wird das obere Ende der Gewinnschätzung angepeilt. Die Europäische Union und die USA verhandeln derzeit über eine Einigung. VW-Chef Oliver Blume, der zugleich Vorstandschef von Porsche ist, hatte sich persönlich in die Gespräche eingeschaltet.
Audi will 7500 Stellen streichen, Porsche mindestens 1900. Dagegen profitiert die Kernmarke VW finanziell davon, dass der Konzern Ende vorigen Jahres ein großes Sparprogramm auflegte: Bis 2030 sollen mehr als 35.000 Stellen entfallen - das ist rund jeder vierte Arbeitsplatz. 20.000 Mitarbeiter haben dem Jobverzicht schon zugestimmt, meist im Rahmen von Altersteilzeit.
jj/pgr (dpa, afp, rtr)
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