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Auto und Mobilität

Volkswagen will eigene Akkus bauen

12. März 2017

Die Elektromobilität ist für die deutschen Autobauer eine enorme Herausforderung. Das zeigt sich schon an der Frage, ob man nur die Autos oder auch die Batterien bauen soll. VW scheint sich nun festgelegt zu haben.

Das Volkswagen-Werk Salzgitter
Bild: picture-alliance/dpa/P. von Ditfurth

"Wir gehen davon aus, dass die Batterie in Zukunft 40 Prozent der Wertschöpfung eines Autos ausmacht", sagte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh der Deutschen Presse-Agentur. "Die Frage ist, ob wir uns dabei komplett von Herstellern aus Asien abhängig machen wollen." Die Gewerkschaften und Betriebsräte wollten dies auf keinen Fall.

Mit dem Reformprogramm "Zukunftspakt" steigt Volkswagen nun in die Erforschung von Batteriezellen ein. Das Motorenwerk in Salzgitter (im Foto oben) habe eine entsprechende Zusage, sagte Osterloh. Erste Mitarbeiter seien bereits eingestellt worden. Für eine Produktion von Batteriezellen in Salzgitter gebe es eine Verpflichtung zur Serienfertigung, soweit dies wirtschaftlich tragbar sei.

Es ist eine Multi-Milliarden-Entscheidung

Bisher werden Batteriezellen als wichtige Komponente vor allem in Asien produziert. Mit dem Aufbau eigener Forschungs- und Produktionslinien erhoffen sich die Autobauer mehr Unabhängigkeit. Jedoch stehen auch viele Jobs in der Herstellung klassischer Verbrennungsmotoren auf der Kippe.

e-up! - eines der aktuellen Elektrofahrzeuge von VolkswagenBild: picture-alliance/dpa/M. Scholz

Mit dem "Zukunftspakt" will VW nun einerseits die Ertragskraft seiner Kernmarke steigern. Andererseits geht es vor allem auch um den Ausbau von E-Mobilität, digitaler Angebote und neuer Dienstleistungen. Die Kompetenz zur Entwicklung der Batteriezellen gilt als zentraler Schlüssel für den Wandel hin zur Elektromobilität. Dennoch tun sich die deutschen Autokonzerne mit der Entscheidung für eigene Batteriefabriken schwer. Zu schwach ist derzeit die Nachfrage nach E-Autos, als dass sich eine Fertigung in Deutschland lohnen würde.

Daimler geht einen anderen Weg

So hatte Daimler die eigene Zellproduktion Ende 2015 beendet, die Maschinen und Roboter verkauft und seitdem die Batteriezellen aus Asien bezogen. Um nicht das komplette Know-how aus der Hand zu geben, bündelt die Daimler-Tochter Deutsche Accumotive die Lithium-Ionen-Zellen mit Steuerungselektronik, Kühlsystem und crashfester Verpackung zu gebrauchsfertigen Batterien.

Die E-Mobilität ist ein Hauptthema in der gesamten Autoindustrie. In Deutschland kommen Elektrofahrzeuge bisher allerdings nicht so recht vom Fleck. Ein Grund sind neben der oft noch begrenzten Reichweite die mangelnden Lademöglichkeiten außerhalb der großen Städte. Derzeit entsteht ein staatlich gefördertes Netz aus E-Tankstellen an Autobahnen.

rb/se (dpa, dw)

 

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