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Volkswagen will an die Weltspitze

Manuela Kasper-Claridge 12. Januar 2014

Der deutsche Autobauer will auf dem chinesischen Markt wachsen. VW-Chef Winterkorn verweist im DW-Interview auf die starke Vernetzung in der Volksrepublik. Aber auch in den USA sieht er VW gut aufgestellt.

VW-Logo an einem Werk in Schanghai (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Interview mit VW-Chef Martin Winterkorn

12:05

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"Der chinesische Markt hat eine ganz große Bedeutung. Er wird weiter wachsen", sagte der VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn in einem Fernsehinterview der Deutschen Welle. 2013 hatte das Unternehmen in China mit 3,19 Millionen die meisten ausländischen Fahrzeuge verkauft und damit nach neun Jahren den Konkurrenten General Motors wieder abgehängt.

Winterkorn verwies darauf, dass Volkswagen in China stark vernetzt ist: "Wir haben mittlerweile 17 Fabriken in China und produzieren dort Fahrzeuge für den chinesischen Markt und wir tragen damit auch dazu bei, dass der Ost-West-Ausgleich zwischen der reicheren Bevölkerung im Osten und der ärmeren im Westen stattfindet." China werde aber auch aus Europa beliefert: "Wir haben mehr als 200.000 Fahrzeuge aus Europa nach China exportiert, wir sichern Arbeitsplätze in Europa mit China."

"Als europäische Fahrzeuge wahrgenommen"

Als Grund für den Erfolg sieht Winterkorn zum einen ein ausgeprägtes Markenbewusstsein der Chinesen: "Wir werden als europäische Fahrzeuge wahrgenommen und das ist ein ganz wichtiger Punkt für die Chinesen. Ein Chinese wird sich nie einen Montblanc-Füller kaufen, wenn es ein fake ist, er wird den Füller als Original haben wollen. Und wenn er einen Audi kauft, will er einen Audi haben."

Zum anderen nannte er die länderspezifische Anfertigung. So würden die Fahrzeuge für China beispielsweise weicher gepolstert, weil Chinesen leichter seien als Europäer. Auch hätten Chinesen andere Ansprüche an die Größe von Fahrzeugen. "Wir müssen in China viel mehr Glanz und Gloria an den Fahrzeugen erzeugen."

Konzernchef WinterkornBild: Getty Images

Winterkorn, der den chinesischen Premierminister Li Keqiang offiziell berät, ist insgesamt von einer positiven Entwicklung des Landes überzeugt. Die politischen Ziele seien denen in Europa ziemlich ähnlich: "An erster Stelle steht die Umwelt, an zweiter die Korruptionsbekämpfung, an dritter der Ausgleich zwischen West und Ost; an vierter Stelle kommt die Lösung der Infrastrukturprobleme in den großen Städten und vor allen Dingen auch die Lösung der Verkehrsprobleme." Diese Vorhaben setze Li auch zielstrebig um.

In einem Werk in der südchinesischen Metropole Foshan wird der neue Golf produziertBild: picture-alliance/dpa

"Alle Zusagen eingehalten"

Der Volkswagenkonzern sei bereits seit Jahrzehnten in der Volksrepublik China aktiv und so mit dem politischen System gut vertraut, erläuterte der Vorstandsvorsitzende weiter. Zu seinen positiven Erfahrungen gehöre, dass "alle Zusagen, die wir bekommen haben, eingehalten worden sind".

Auch im Hinblick auf den US-Markt ist Winterkorn optimistisch: "Der Markt wird weiter wachsen, vielleicht nicht ganz so stark wie im vorigen Jahr. Aber mit der Einführung des neuen Golfs, den wir in Detroit vorstellen, sind wir zuversichtlich, dass die Marke Volkswagen weiter wachsen wird; Audi und Porsche sowieso."

Das Ziel: Die Weltspitze

Sein Ziel, mit dem Volkswagen-Konzern weltweit die Nummer eins zu werden, ist für Winterkorn nur folgerichtig: "Das ist eine Folge anderer Zielgrößen. Wir wollen die zufriedensten Kunden haben, wir wollen die zufriedensten Mitarbeiter haben, wir wollen ein gutes Ergebnis erzielen um in de Zukunft investieren zu können und wir wollen die besten Autos herstellen. Die Folge davon wird sein dass wir 2018 der beste Autobauer der Welt sind."

Auf die Frage, ob sein Bekenntnis zum Christentum einen Einfluss auf die Unternehmensführung habe, sagte Winterkorn: "Ich fühle ich mich schon sehr verantwortlich auch für die Zukunft der Mitarbeiter. Wir reden hier nicht nur von 570.000 Mitarbeitern. Wenn wir Lieferanten, Händler, Familienmitglieder hinzurechnen, dann sind es am Ende des Tages über zehn Millionen Menschen, die hier von der Konzernspitze abhängig sind."