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Vollbremsung im All

3. August 2012

Zittern bei der Nasa: Am Montag soll das bislang teuerste und technisch ausgefeilteste Raumfahrzeug auf dem Mars aufsetzen. Weltweit wird das Ereignis gebannt verfolgt werden - wenn die Signale aus dem All ankommen.

NASA Marsmission Rover Curiosity Foto:NASA/AP/dapd
Bild: AP/NASA/JPL-Caltech, file

Die NASA-Ingenieure sind gespannt. Und sieben Minuten werden sie am kommenden Montag zittern lassen. Das ist die Zeitspanne, in der das Roboterfahrzeug "Curiosity" (Neugier) in die Mars-Atmosphäre eintreten soll und nach einer Reihe komplizierter Manöver auf dem Planeten aufsetzen wird. Dabei bremst es von rund 21. 000 Kilometern pro Stunde auf null ab - wenn alles gut geht.

Alles ist vorprogrammiert und nichts lässt sich während der Landung des Rovers, der soviel wiegt wie ein Kleinwagen, ändern. Schmoren müssen die Wissenschaftler aber selbst dann, wenn die Landung geglückt ist. Denn eine Bestätigung wird es nur mit großer Verzögerung geben. Die "Curiosity" selbst kann aus der Mars-Atmosphäre erst einmal nur wenige Informationen an die Erde schicken. Stattdessen sendet der Rover nach jedem erfolgreichen Teil des Landemanövers Ultrahochfrequenz-Töne an die Raumsonde "Odyssey", die den Mars umkreist. "Odyssey" leitet die Töne weiter an mehrere Empfangsstationen. Von dort aus werden die Signale ins Kontrollzentrum der NASA im US-Bundesstaat Kalifornien geschickt.

In Computersimulationen ist das Raumschiff schon millionenfach gelandet.Bild: AP/NASA

Verzögerte Signale

Der Mars bekommt Besuch

03:11

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Wenn all das funktioniert, weiß die NASA pünktlich um 7.31 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit am Montag ob ihre bislang teuerste und technisch ausgefeilteste Mars-Mission geglückt ist und das rund 900 Kilogramm schwere, sechsrädrige Forschungslabor sicher auf dem Planeten aufsetzen konnte. Da eine derart aufwendige Kommunikation im All aber nicht immer reibungslos verläuft, warnt die NASA, dass es im schlimmsten Fall auch Tage dauern könnte, bis das Signal die Erde erreicht. Auch Bilder von der Landung wird es zunächst nicht geben. Frühestens 15 Stunden nach der Landung würden die ersten von "Curiosity" geknipsten Fotos auf der Erde erwartet, sagte ein NASA-Sprecher.

Für die US-Raumfahrtbehörde steht einiges auf dem Spiel: Nach starken Budgetkürzungen ist die etwa 1,9 Milliarden Euro teure Mission "das letzte Hurra im Planetenprogramm der NASA für einige Jahre", schrieb die New York Times. Geht auch nur eine Kleinigkeit schief beim Landemanöver ist die "Curiosity" womöglich nur noch ein Haufen Schrott und die Mission gerät zur Blamage. Viele erhoffte Informationen über mögliche Spuren von Leben auf dem Mars blieben aus. Die Zukunft des Mars-Projekts, das nach dem Willen von US-Präsident Barack Obama auch zu einer bemannten Mars-Mission in rund 20 Jahren führen soll, stünde auf dem Spiel.

Für die Wissenschaftler bleibt es spannend bis zum SchlussBild: AP

Aber die NASA gibt sich optimistisch. Das Manöver sei jahrelang geprobt worden, sagte NASA-Wissenschaftler Steven Lee: "In der Welt der Simulation sind wir schon Millionen Mal auf dem Mars gelandet."

gb/pg (dpa, afp)