Die in Wien geborene Schauspielerin wurde zu einer vielbeschäftigten Darstellerin in Film und Fernsehen. Festlegen wollte sie sich nie. Auch in Europa und Hollywood war sie erfolgreich - und aktiv ist sie noch immer.
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Senta Berger wird 80
Zurückblicken kann Senta Berger auf über 100 Filme. Die in Wien geborene Schauspielerin ist vor allem in deutschsprachigen Ländern ein Star.
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Frühe Erfahrungen in Hollywood
Ausgebildet am berühmten Max-Reinhardt-Seminar in Wien interessierte sich die junge Schauspielerin bereits früh für das andere Medium. Doch auch der deutschsprachige Film war ihr schnell nicht mehr genug. Im zarten Alter von 22 Jahren spielte sie bereits an der Seite von Stars wie dem Briten Albert Finney im Hollywood-Kriegsfilm "Die Sieger". Auch dem Theater blieb sie verbunden.
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Produktiv und fleißig
In den '60er Jahren war Senta Berger in zahlreichen Kinofilmen zu sehen, zumeist harmlose Unterhaltungsware. Hier agiert sie an der Seite von Martin Held im deutschen Spielfilm "Lange Beine - lange Finger". In jener Zeit drehte die Wienerin mehrere Filme pro Jahr, Nebenrollen wechselten sich mit Hauptrollen ab, Routineproduktionen mit anspruchsvollen Werken.
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Schlüpfriges aus den 70ern
Die Zeit war auch geprägt von Filmen, die mehr oder weniger deutlich um das Thema Sexualität kreisten. Auf den Kinoleinwänden war damals viel nackte Haut zu sehen. Auch in solchen Filmen war Senta Berger eine gefragte Darstellerin. Es waren Werke mit Titeln wie "Als die Frauen noch Schwänze hatten", eine italienische Erfolgsproduktion aus dem Jahre 1970.
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Erfolgreiche Seriendarstellerin
Doch Senta Berger schaffte mühelos den Spagat zwischen harmloser Unterhaltung und Filmkunst. Endgültig einen Namen bei anderen Publikumsschichten machte sie sich Mitte der 1980er-Jahre durch ihre Mitwirkung in dem TV-Mehrteiler "Kir Royal" von Regisseur Dietl. Darin wird das Leben der Münchner Schickeria aufgespießt - kein Problem für die inzwischen in München sesshaft gewordene Darstellerin.
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Arbeiten mit Michael Verhoeven
Seit über einem halben Jahrhundert sind Senta Berger und Regisseur Michael Verhoeven ein Paar. Beide drehten mehrere Filme, hier eine Szene aus Verhoevens "Killing Cars" aus dem Jahr 1986. Die beiden gründeten gemeinsam eine Produktionsfirma, die preisgekrönte Werke wie "Die weiße Rose" oder "Das schreckliche Mädchen" produzierte.
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Erfolge im deutschen Fernsehen
Seit Jahren ist Senta Berger aus der deutschsprachigen Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken. Außer in Serien ist sie auch in zahlreichen Fernsehspielen zu sehen, die gesellschaftskritische Themen aufgreifen und durch große Schauspielkunst glänzen. 1998 spielte sie in "Mammamia" die Mutter einer Tochter, die ungewollt schwanger wird, während sie selbst gerade eine Trennung verarbeiten muss.
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Rollen für reife Frauen
Senta Berger spielte oft Rollen, in denen sie Frauen in der Lebensmitte verkörperte. Die Kinder sind aus dem Haus und die Frage stellt sich: Wie geht's weiter im Leben? Ein schönes Beispiel für einen solchen Film ist "Mit Fünfzig küssen Männer anders", der Senta Berger an der Seite von Hans-Peter Hallwachs zeigt. Regie führte im Jahr 1999 Margarethe von Trotta.
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Eine ehrliche Frau
Auch die Titelrolle in dem 2009 gedrehten Fernsehfilm "Frau Böhm sagt nein" wurde zu einem schauspielerischen Triumph für die charmante Wienerin. Senta Berger spielt hier eine prinzipientreue Sachbearbeiterin, die sich in ihrem Betrieb gegen Korruption und unlauteres Geschäftsgebaren zur Wehr setzt. Der Film orientierte sich an realen Geschehnissen in großen deutschen Konzernen.
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Ruhm
Während ihrer langen Karriere gewann Senta Berger zahlreiche Film- und Fernsehpreise. Es ist sicher nicht falsch, wenn man feststellt, dass diese Schauspielerin mit zunehmendem Alter immer besser und ausdrucksstärker geworden ist. 2009 war sie eine der Glanzpunkte in der Kinoverfilmung des Bestsellers "Ruhm" von Daniel Kehlmann.
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Senta Berger auf allen Bühnen
Die auch an den Theater-Bühnen weiterhin tätige Schauspielerin fand neben ihren zahlreichen Film- und TV-Auftritten auch immer wieder Zeit für gesellschaftliches Engagement. So arbeitete sie für mehrere soziale Vereine. Von 2003 bis 2010 war sie auch erste Präsidentin der Deutschen Filmakademie. Auf der Bühne machte sie stets eine gute Figur - hier 2014 an der Seite des Regisseurs Helmut Dietl.
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Senta Berger ist im deutschen Film und Fernsehen seit Jahrzehnten eine feste Größe. Auch im europäischen Kino hatte sie über Jahre einen guten Namen. Und sogar in Hollywood war sie eine Zeitlang gefragt. Und doch würden die meisten Filmfans wohl ins Grübeln kommen, fragte man sie nach den bekanntesten und beliebtesten Werken der Schauspielerin. Mehr als drei, vier Titel Filmtitel dürfte kaum einer nennen. Dabei hat die am 13. Mai 1941 geborene Schauspielerin über 100 Filme gedreht.
Im Dienste großer Regisseure
Senta Berger lässt sich nicht verorten. Sie hat ihr schönes, junges Gesicht für platte deutsche Lustspiele der 1960er-Jahre hergegeben, aber auch mit Regiegrößen wie Volker Schlöndorff und Wim Wenders gedreht. Sie stand im europäischen Kino der 70er-Jahre für kommerzielle Erfolge mit schlüpfrigen Titeln wie "Als die Frauen noch Schwänze hatten" und "Die Herrenreiterin" vor den Kameras. Arbeitete in Hollywood aber auch mit Regisseuren wie Sam Peckinpah oder Robert Siodmak zusammen. Sie war also sehr beschäftigt im internationalen Film - und doch weit entfernt vom Ruf einer anderen deutschsprachigen Schauspielerin der Zeit: Romy Schneider.
Und schließlich: Sie hat im Herbst ihrer Karriere zu großer Popularität beim deutschen Fernsehpublikum gefunden mit TV-Serien und Fernsehspielen, die nur an der Oberfläche bloße Unterhaltung waren, denen Berger oft Tiefe und Charakter verlieh. Nebenbei fand sie auch noch die Zeit, in kleineren Kinoproduktionen junger Regisseure mitzuspielen.
Sie ließ sich nie vereinnahmen
Dass Senta Berger neben all der Filmerei auch eine vielbeschäftigte, sehr gefragte und umworbene Theaterschauspielerin war, ist eine weitere Facette ihrer langen, vielfältigen, fast schon unübersichtlichen Karriere. Eine Antwort auf die Frage, worin denn ihr Erfolgsgeheimnis begründet liegt, könnte so ausfallen: Sie bewahrte stets eine gewisse Unabhängigkeit. Die Berger ließ sich nicht vereinnahmen.
Sie hat sich nie einem Fach, einem Regisseur oder einem Genre verschrieben. Dafür nahm sie auch das Risiko in Kauf, mal danebenzugreifen, mit zweitklassigen Regisseuren bei drittklassigen Projekten mitzuwirken. Senta-Berger-Filme sind - anders etwa als Romy-Schneider-Filme - kein Markenzeichen, geschweige denn ein Prädikat. Und doch war und ist Senta Berger eine große Schauspielerin - und ein Star.
Senta Berger: charmant und schön
Dann gibt es noch einen zweiten Grund für diese erstaunliche Karriere, neben dem unabhängigen Geist der Berger: ihre klassische Schönheit. Senta Berger sah immer gut aus. In ihren ersten Filmen Ende der 1950er-Jahre und in der Dekade, die folgte, selbstverständlich, als junges Mädchen und Frau. Aber auch später. Mag ja sein, dass es chauvinistisch klingt, wenn jemand sagt, "Diese Schauspielerin ist kaum gealtert." Und doch ist was dran: Senta Berger war umwerfend mit 50, sah mit 60 gut aus, und mit 75 war und ist sie immer noch eine Erscheinung. Und wäre das Wort "Charme" nicht erfunden worden, man hätte es eigens kreieren müssen für diese Frau.
Bleibt zum Schluss nur noch eins: Herzlichen Glückwunsch, Senta Berger, zum kaum fassbaren 75. Geburtstag. Mögen Sie noch einige gute Rollen haben.