1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Vom Unfall bis zur Verlegung nach Hause

Jens Krepela (mit sid/dpa)9. September 2014

Über neun Monate nach seinem schweren Skiunfall befindet sich Michael Schumacher nicht mehr im Krankenhaus. Die Reha wird zu Hause fortgesetzt. Eine Chronologie der Ereignisse.

Michael Schumacher Skiunfall Unfallort Piste
Bild: Getty Images

29. Dezember 2013 gegen 11.00 Uhr:
Schumacher befindet sich im Skigebiet oberhalb von Méribel. Er fährt 4,5 Meter neben einer markierten Piste über einen Felsen, verliert die Kontrolle und prallt mit dem Kopf auf einen weiteren Felsen. Minuten nach dem Unfall: Bergretter versorgen Schumacher. Er ist ansprechbar, aber verwirrt. Sein Helm ist bei dem Aufschlag zerbrochen. Der Rettungshubschrauber bringt Schumacher von Méribel ins Krankenhaus nach Moûtiers. Wegen der Schwere der Verletzung wird er weiter ins Universitätskrankenhaus von Grenoble verlegt. Dort wird Schumacher sofort notoperiert. Er hat ein Hirntrauma und wird ins Koma versetzt. Am späten Abend bestätigt das Krankenhaus erste Medienberichte und lässt verlauten, Schumacher sei in kritischem Zustand.

30. Dezember 2013:
Schumachers Zustand ist "außerordentlich ernst". Er hat weit verbreitete Verletzungen im Gehirn. "Wir sind beunruhigt über seinen Zustand", betont ein Mediziner. Keine Prognose zu Überlebenschancen. In Berlin zeigt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel betroffen. "Wie Millionen von Deutschen waren auch die Bundeskanzlerin und die Mitglieder der Bundesregierung außerordentlich bestürzt, als sie von Michael Schumachers schwerem Skiunfall erfahren haben", sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. Am Abend wird Schumacher ein zweites Mal operiert. Ein Hämatom in der linken Hirnseite wird entfernt. OP-Dauer etwa zwei Stunden. Keine Komplikationen.

Pressekonferenz der KlinikärzteBild: Philippe Desmazes/AFP/Getty Images

1. Januar 2014:
Schumachers Managerin Sabine Kehm tritt vor die Presse. Schumachers Zustand ist in der Neujahrsnacht und am Vormittag stabil. Aber auch weiter kritisch. Die Lebensgefahr bleibt bestehen.

Ferrari-Fans vor dem KrankenhausBild: Reuters

3. Januar 2014:
Schumachers 45. Geburtstag. Über hundert Ferrari-Fans pilgern nach Grenoble und huldigen ihrem ehemaligen Piloten. "Wir sind überwältigt!", teilt die Familie mit.

7. Januar 2014:
Schumachers Frau Corinna fordert die Medien auf, Ärzte und Familie in Ruhe zu lassen und das Krankenhaus zu verlassen.

8. Januar 2014:
Die Ermittler erklären bei einer Pressekonferenz in Albertville, dass Schumacher nicht mit erhöhter Geschwindigkeit gefahren sei. Die Untersuchungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Auch die Aufnahmen von Schumachers Helmkamera werden weiter ausgewertet.

30. Januar 2014:
Seine Managerin bestätigt: "Michaels Narkosemittel werden seit kurzem reduziert, um ihn in einen Aufwachprozess zu überführen, der sehr lange dauern kann."

17. Februar 2014:
Die Staatsanwaltschaft teilt nach Abschluss der Ermittlungen mit, dass es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe und kein strafbares Verhalten vorliege.

12. März 2014:
Schumachers Familie erklärt: "Wir sind und bleiben zuversichtlich, dass Michael da durch gehen und aufwachen wird." Es gebe immer wieder kleine Anzeichen, die der Familie Mut machen.

Sieger Rosberg in MelbourneBild: Getty Images

16. März 2014:
Mercedes widmet den Formel-1-Saisonauftaktsieg in Australien durch Nico Rosberg seinem ehemaligen Piloten Schumacher.

4. April 2014:
"Michael macht Fortschritte auf seinem Weg. Er zeigt Momente des Bewusstseins und des Erwachens", teilt Kehm in einer schriftlichen Stellungnahme mit.

16. Juni 2014:
Seine Managerin gibt bekannt: "Michael hat das CHU Grenoble verlassen, um seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen. Er ist nicht mehr im Koma." Genauere Angaben über seinen Zustand werden nicht gemacht. Zur weiteren Rehabilitation wird Schumacher ins Universitätskrankenhaus von Lausanne verlegt, heißt es dort von einem Sprecher.

23. Juni 2014:
Managerin bestätigt, dass Schumachers Krankenakte gestohlen und verschiedenen Zeitungen zum Verkauf angeboten worden ist.

5. August 2014:
Ein Mitarbeiter der Schweizer Rettungsflugwart wird unter dem Verdacht festgenommen, die Krankenakte gestohlen zu haben. Einen Tag später wird der Mann in seiner Zelle im Züricher Polizeigefängnis tot aufgefunden. Er hat sich erhängt.

9. September 2014:
Schumacher wird aus der Universitätsklinik Lausanne nach Hause verlegt. Dort soll die Reha fortgesetzt werden. "Es liegt weiterhin ein langer und harter Weg vor ihm", teilt Managerin Sabine Kehm mit.

23. Oktober 2014
Jean-Francois Payen, Chef der Anästhesie und Reanimation in der Universitätsklinik Grenoble äußert sich zu Schumachers Gesundheitszustand gegenüber französischen Medien. "Dass er sich im familiären Umfeld befindet, kann helfen." Er könne bestätigen, dass Schumacher nicht mehr im Koma liege. Auf Nachfragen zum genaueren Gesundheitszustand verweist Payen auf seine Schweigepflicht als Arzt. Im weiteren Genesungsprozess sei Geduld nötig: "Wir sind auf einer Zeitskala, die von einem bis drei Jahre reicht."

Vettel übergibt Schumachers Millenium-Bambi an Managerin KehmBild: picture-alliance/dpa

13. November 2014
Anlässlich des 20. Jahrestages seines ersten WM-Titels wird Schumachers Homepage reaktiviert. "Den 20. Jahrestag von Michaels erstem WM-Sieg nehmen wir zum Anlass, um seine Homepage zu reaktivieren. Sie soll den vielen Fans weltweit, deren Anteilnahme nach seinem Unfall noch immer ungebrochen ist, eine Heimat geben", heißt es in dem offiziellen Statement. Es gebe einen Bereich, "auf dem sich auch die Twitter-Nachrichten der Fans wiederfinden".

Am Abend desselben Tages erhält Schumacher den Milleniums-Bambi. Übergeben wird der Medienpreis von Sebastian Vettel, der die Figur eines goldenen Rehkitz' stellvertretend an Managerin Kehm und Schumachers langjährigen Teamchef Ross Brawn überreicht.

23. November 2014
Sabine Kehm spricht im Rahmen des Formel-1-Saisonfinales in Abu Dhabi in einem Interview mit dem Fernsehsender RTL erstmals wieder über den Gesundheitszustand des Rekordweltmeisters, will aber keine Prognose abgeben: "Das ist nicht möglich in dieser Situation. Michael macht Fortschritte, die der Schwere seiner Verletzung angemessen sind. Es wird ein schwerer und langer Weg."