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Politik

Von der Leyen will moderne Bundeswehr

14. April 2017

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen stellt der Bundeswehr in Sachen Fortschritt ein schlechtes Zeugnis aus. Die Aufgaben würden wachsen, bei der Nachwuchsrekrutierung gebe es aber erhebliche Schwierigkeiten.

Deutschland Bonn Ursula von der Leyen
Von der Leyen bei einem Besuch der Mitglieder des Kommandos "Cyber- und Informationsraum" Anfang April in BonnBild: picture-alliance/dpa/I. Fassbender

Die deutschen Streitkräfte hätten ein "gitantisches Personalproblem" und müssten sich weiter zu einer modernen Organisation wandeln, sagte von der Leyen der "Süddeutschen Zeitung". "Im zivilen Bereich überaltert, kaum Systematik bei der Nachwuchsgewinnung und wachsende Aufgaben vor der Brust. Das ist eine schlechte Mischung", so die düstere Bilanz der CDU-Politikerin.

Im vergangenen Jahr hatte von der Leyen unter anderem wegen zunehmender Auslandseinsätze Deutschlands eine "Trendwende Personal" ausgerufen. Diese solle die Bundeswehr von starren Obergrenzen hin zu einer flexibleren Personalplanung steuern. Bis 2024 soll die Zahl der Berufs- und Zeitsoldaten von derzeit rund 168.000 auf knapp 200.000 ansteigen.

"Verstaubter Klub Gestriger"

Deutschland sei "zu groß, um sich in einem Konflikt nicht zu positionieren, aber auch nicht groß genug, um allein eine Wende herbeizuführen", erklärte die 58-Jährige. Der Syrien-Konflikt sei in dieser Hinsicht eine "bittere Lektion" gewesen.

Auch kulturell müsse sich die Organisation wandeln und das nachholen, was die Gesellschaft in den vergangenen 100 Jahren geleistet habe. So dürfe die Bundeswehr "nicht wie ein verstaubter Klub Gestriger auftreten", mahnte die Verteidigungsministerin mit Blick auf die jüngsten Fälle sexueller Übergriffe und Misshandlungen in Kasernen. Respekt und Vielfalt ließen sich allerdings nicht anordnen, sondern nur durch Haltung vorleben. Gegen diese Art des Fortschritts gebe es aber viel Widerstand, weil Wandel und Veränderung oft als Bedrohung angesehen würden.

hk/haz (dpa, afp)

 

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