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Von der Leyen in Mali

6. Februar 2014

Deutschland will den Partner Frankreich bei dessen Militäreinsätzen in Afrika stärker unterstützen. Um das auch vor Ort zu demonstrieren, traf Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Mali ein.

Verteidigungsministerin von der Leyen bei der Ankunft in Mali (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Von der Leyen besucht Soldaten in Afrika

01:25

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In der Hauptstadt Bamako will Ursula von der Leyen zunächst Gespräche mit dem malischen Verteidigungsminister Soumeylou Boubeye Maiga und mit Präsident Ibrahim Boubacar Keita führen. Anschließend will die Verteidigungsministerin die deutschen Soldaten im EU-Ausbildungscamp Koulikoro besuchen, 60 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt. Rund 100 Bundeswehrsoldaten trainieren dort Pioniere der malischen Armee.

Regierung will Einsatz ausweiten

Das Bundeskabinett in Berlin hatte am Mittwoch beschlossen, die Obergrenze für diese Ausbildungstruppe von 180 auf 250 Soldaten anzuheben. Die Zustimmung des Bundestages gilt als sicher. Daneben leistet die Bundeswehr mit drei Transportflugzeugen logistische Unterstützung für den Stabilisierungseinsatz afrikanischer Truppen im Norden des Landes. Dafür sind derzeit 80 Soldaten in Mali und im Senegal stationiert.

Mit der Verstärkung des Engagements der Bundeswehr in Mali will Deutschland auch Frankreich entlasten, das Truppen nicht nur in dem westafrikanischen Land, sondern auch in der Zentralafrikanischen Republik stationiert hat. Anfang 2013 hatten französische Soldaten und afrikanische Truppen in Mali eine Offensive islamistische Rebellen gestoppt und den Norden des Landes unter ihr Kontrolle gebracht. Die Lage ist aber weiter instabil. Militante Islamisten begehen immer wieder Anschläge. Die malische Armee gilt als zu schwach, um das Land allein kontrollieren zu können; daher die Verstärkung der EU-Ausbildungsmission.

Von der Leyen besucht Soldaten in Afrika

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"Truppe nicht überlastet"

In der senegalesischen Hauptstadt Dakar, der ersten Station ihrer Afrika-Reise, war von der Leyen der Auffassung entgegengetreten, die Bundeswehr könne wegen der Ausweitung des Afrika-Engagements schnell an die Grenze der Belastbarkeit kommen. Es habe Zeiten gegeben, da seien 11.000 Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz gewesen, betonte die CDU-Politikerin. Zurzeit seien es 5000, da sich der Afghanistan-Einsatz dem Ende zuneige. "Von der Kapazität seitens der Soldatinnen und Soldaten ist dies durchaus ohne Weiteres machbar", sagte die Ministerin. Nach einem Gespräch mit dem senegalesischen Verteidigungsminister Augustin Tine sagte von der Leyen, die Sicherheitslage in Mali sei ihr als beherrschbar und stabil geschildert worden.

Französische Soldaten in der Zentralafrikanischen RepublikBild: picture-alliance/dpa

Unterdessen teilte der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian mit, die Vereinten Nationen würden das Mandat für den Einsatz in der Zentralafrikanischen Republik (CAR) möglicherweise ausweiten. In dem Land versuchen rund 1600 französische Soldaten die blutige Gewalt zwischen islamischen und christlichen Milizen einzudämmen. Beobachter befürchten den Ausbruch eines religiös motivierten Bürgerkriegs. Um den Franzosen und den in der CAR stationierten afrikanischen Soldaten zu helfen, wollen die EU-Staaten mehrere hundert Soldaten in das Land entsenden. Von der Leyen erwägt die Entsendung eines Lazarett-Flugzeugs.

wl/kis (dpa, afp, rtr)

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