Vor 60 Jahren erschien die erste Geschichte mit den Schlümpfen. Damals waren sie Nebendarsteller, bald darauf wurden die Comics des Belgiers Peyo in 25 Sprachen übersetzt. Der Sprung in die Gegenwart ist ihnen geglückt.
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Aus Belgien um die Welt: Die Schlümpfe werden 60
Sie begannen als Nebendarsteller und eroberten die Welt: Vor 60 Jahren veröffentlichte der belgische Zeichner Peyo die erste Geschichte der Schlümpfe. Es folgten Comicbände, Kinofilme, eine TV-Serie - und Fruchtgummi.
Bild: picture-alliance/United Archives
Der Anführer
1958 erschien die erste Comic-Geschichte "Die Schlümpfe und die Zauberflöte": Die blauen Wesen leben im Verwunschenen Land beschwingt in ausgehöhlten Pilzen, sie basteln und musizieren. In den 1980er Jahren schafften sie den Sprung ins Fernsehen und ihr Anführer wurde vom "Großen Schlumpf" zu "Papa Schlumpf" umbenannt. Der Alchemist strotzt vor Weisheit und beschützt seine Schäfchen mit Magie.
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Der Gegenspieler
Der Hexenmeister Gargamel, stets begleitet von seiner fies dreinblickenden Katze Azrael, braucht zur Herstellung von Gold einen Schlumpf. Er ist lange Zeit der einzige Mensch im Verwunschenen Land und nicht eben von der sympathischen Sorte. In der deutschen Übersetzung hieß Gargamel eine Weile Gurgelhals, dabei ist sein Originalname doch so viel schöner und schauriger.
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Der Erfinder
Pierre Culliford alias Peyo begann in der Werbebranche, ehe er in der Zeitung "Le Soir" seine erste Comicserie veröffentlichte. In einem Abenteuer der Reihe "Johann und Pfiffikus" in der belgischen Comiczeitschrift "Spirou" traten die Schlümpfe 1958 zum ersten Mal auf. Die Leser verlangten mehr, "Johann und Pfiffikus" hatten ausgedient. Peyo starb 1992 im Alter von 64 Jahren.
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Der Schläfer
Die Schlümpfe sind fleißig und arbeiten ständig - mit einer Ausnahme: Fauli Schlumpf schläft am liebsten, manchmal sogar im Stehen. Ist etwas zu erledigen, rufen ihn Papa oder Schlaubi Schlumpf zur Räson, bis Fauli widerwillig mithilft. Meistens sucht er sich aber schon bald ein schattiges Plätzchen und geht wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nach.
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Die Frau
Schlumpfine ist der einzige weibliche Schlumpf - und eine Schöpfung von Gargamel, der sich ausmalte, welch eine Unruhe sie unter den männlichen Bewohnern Schlumpfhausens verbreiten würde. Schlumpfine ist zunächst nicht besonders hübsch, bis ihr Adoptivvater Papa Schlumpf sie verwandelt. Nachteil: Fortan genießt sie die Aufmerksamkeit der anderen mit einer gewissen Arroganz.
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Der Sänger
"Sagt mal, wo kommt ihr denn her?", fragte Vader Abraham 1978 die blauen Zwerge. Und die intonierten brav: "Aus Schlumpfhausen, bitte sehr!" Das "Lied der Schlümpfe", das er auch auf Niederländisch und Englisch sang, avancierte zum Hit und schaffte es in Deutschland auf Platz 1 der Charts. Er komponierte auch für Heino und Nana Mouskouri und nahm Lieder mit Rechtspopulisten wie Pim Fortuyn auf.
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Die Kinostars
Bereits 1975 kamen die Schlümpfe mit der Verfilmung ihrer ersten Geschichte "Die Schlümpfe und die Zauberflöte" zum ersten Mal ins Kino - der endgültige und weltweite Durchbruch der blauen Zwerge. Zwischen 2011 und 2017 folgten drei weitere Schlumpf-Filme. Obwohl alle sehr erfolgreich liefen, ging der Zeichentrick-Charme durch die zeitgemäße Animation der Figuren verloren.
Die Schlümpfe sind das älteste Lizenzprodukt des Süßwarenherstellers Haribo. Sie sind als vegetarisch zertifiziert und schmecken - der blauen Farbe zum Trotz - nicht nach Frostschutzmittel, sondern wahlweise nach Erdbeere oder Himbeere. 100 Gramm enthalten 334 Kilokalorien. Guten Appetit!
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Es gibt Filme, in denen die Leistung eines Nebendarstellers die der Hauptfigur in den Schatten stellt: an die Wand gespielt, heißt es dann. Auch in Comics gelingt Nebenfiguren ab und zu der Schritt ins Rampenlicht, sei es für einzelne Episoden oder in Form eines Spin-offs, wie es etwa "Supergirl" aus den "Superman"-Comics gelang. Auch die Schlümpfe starteten ihre Weltkarriere als Nebendarsteller - vor genau 60 Jahren: Am 23. Oktober 1958 veröffentlichte das belgische Comicmagazin "Spirou" in seiner Reihe "Johann und Pfiffikus" die Geschichte "Die Schlümpfe und die Zauberflöte".
Vom Salzstreuer zur erfolgreichen Comicreihe
Es folgten drei weitere Gastauftritte, die die Popularität der blauen Zwerge aus dem Verwunschenen Land rasant steigen ließen. Obwohl das Publikum nach mehr verlangte, rechnete ihr Erfinder, der Zeichner Pierre Culliford alias Peyo aus Brüssel, mit einem kurzfristigen Phänomen. Bald darauf sah er seinen Irrtum ein und musste zugunsten der Schlümpfe sogar die Ursprungsreihe "Johann und Pfiffikus" einstellen.
Aus den Kurzgeschichten im "Spirou" gingen eigene Comic-Bände hervor, übersetzt in 25 Sprachen. "Gib mir doch mal das Schlumpf", soll Peyo eines Tages am Frühstückstisch zu einem Freund gesagt haben, als ihm das Wort für Salzstreuer nicht einfiel - es war der Startschuss für eine der erfolgreichsten Comicreihen der Welt.
Die kleinen Bläulinge leben recht vergnügt im Dorf Schlumpfhausen, das im Verwunschenen Land liegt. Sie wohnen in ausgehöhlten Pilzen, tragen Zipfelmützen, basteln und musizieren. Ihr Gegenspieler ist der Hexenmeister Gargamel, der Gold herstellen will und für sein Rezept mindestens einen Schlumpf benötigt, sie am liebsten aber alle auslöschen will. Die Liebenswürdigkeit und Friedlichkeit der Schlümpfe dürfte für ihren Erfolg maßgeblich gewesen sein, außerdem konnte man sich selbst oder andere in den Charakteren wiederfinden: in der leicht arroganten Schlumpfine, im immermüden Fauli, dem besserwisserischen Schlaubi oder dem weisen Papa Schlumpf.
Auf Platz eins der Charts
Ihren endgültigen Durchbruch erlebten die Schlümpfe 1975, als ihr erstes Abenteuer von 1958 ins Kino kam - begleitet von einer großen Vermarktungskampagne. Ende der 1970er Jahre setzte sich dann eine fröhlich gespielte Flöte als Ohrwurm fest, über die ein drollig klingender (und aussehender) Niederländer gemeinsam mit den Schlümpfen sang. Vader Abrahams "Schlumpflied" belegte in zahlreichen Ländern Platz eins der Charts, darunter in Deutschland.
1981 eroberten die Schlümpfe schließlich auch das Fernsehprogramm in den USA, die Zeichentrickfilmer Hanna-Barbera ("Familie Feuerstein", "Scooby-Doo", "Lucky Luke") produzierten mehr als 400 Folgen, die in Deutschland ab April 1983 im ZDF liefen. Mit dem Ende der Zeichentrickserie war es mit der Popularität der blauen Zwerge nicht vorbei, ihre Comics erschienen weiterhin und ihnen gelang der Sprung in die Moderne: Drei Film-Abenteuer liefen seit 2011 im Kino. In den 3D-animierten Produktionen verschlägt es die Schlümpfe in die reale Welt. Wenn ihnen auch der Zeichentrick-Charme abhanden gekommen sein mag, so waren doch alle drei Filme große Erfolge an den Kinokassen.
In unserer Bildergalerie können Sie mit den Schlümpfen auf eine kleine Zeitreise gehen...