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Die Schlümpfe werden 60

Torsten Landsberg
23. Oktober 2018

Vor 60 Jahren erschien die erste Geschichte mit den Schlümpfen. Damals waren sie Nebendarsteller, bald darauf wurden die Comics des Belgiers Peyo in 25 Sprachen übersetzt. Der Sprung in die Gegenwart ist ihnen geglückt.

Ein Schlumpf steht mit einem Maßband hinter Papa Schlumpf, der auf einem Hockers steht und skeptisch blickt.
Bild: picture-alliance/United Archives

Es gibt Filme, in denen die Leistung eines Nebendarstellers die der Hauptfigur in den Schatten stellt: an die Wand gespielt, heißt es dann. Auch in Comics gelingt Nebenfiguren ab und zu der Schritt ins Rampenlicht, sei es für einzelne Episoden oder in Form eines Spin-offs, wie es etwa "Supergirl" aus den "Superman"-Comics gelang. Auch die Schlümpfe starteten ihre Weltkarriere als Nebendarsteller - vor genau 60 Jahren: Am 23. Oktober 1958 veröffentlichte das belgische Comicmagazin "Spirou" in seiner Reihe "Johann und Pfiffikus" die Geschichte "Die Schlümpfe und die Zauberflöte".

Vom Salzstreuer zur erfolgreichen Comicreihe

Es folgten drei weitere Gastauftritte, die die Popularität der blauen Zwerge aus dem Verwunschenen Land rasant steigen ließen. Obwohl das Publikum nach mehr verlangte, rechnete ihr Erfinder, der Zeichner Pierre Culliford alias Peyo aus Brüssel, mit einem kurzfristigen Phänomen. Bald darauf sah er seinen Irrtum ein und musste zugunsten der Schlümpfe sogar die Ursprungsreihe "Johann und Pfiffikus" einstellen.

Gut gelaunt und friedvoll: Die Schlümpfe können keiner Fliege etwas zu Leide tun.Bild: picture-alliance/dpa/Chuna

Aus den Kurzgeschichten im "Spirou" gingen eigene Comic-Bände hervor, übersetzt in 25 Sprachen. "Gib mir doch mal das Schlumpf", soll Peyo eines Tages am Frühstückstisch zu einem Freund gesagt haben, als ihm das Wort für Salzstreuer nicht einfiel - es war der Startschuss für eine der erfolgreichsten Comicreihen der Welt.

Die kleinen Bläulinge leben recht vergnügt im Dorf Schlumpfhausen, das im Verwunschenen Land liegt. Sie wohnen in ausgehöhlten Pilzen, tragen Zipfelmützen, basteln und musizieren. Ihr Gegenspieler ist der Hexenmeister Gargamel, der Gold herstellen will und für sein Rezept mindestens einen Schlumpf benötigt, sie am liebsten aber alle auslöschen will. Die Liebenswürdigkeit und Friedlichkeit der Schlümpfe dürfte für ihren Erfolg maßgeblich gewesen sein, außerdem konnte man sich selbst oder andere in den Charakteren wiederfinden: in der leicht arroganten Schlumpfine, im immermüden Fauli, dem besserwisserischen Schlaubi oder dem weisen Papa Schlumpf.

Auf Platz eins der Charts

Ihren endgültigen Durchbruch erlebten die Schlümpfe 1975, als ihr erstes Abenteuer von 1958 ins Kino kam - begleitet von einer großen Vermarktungskampagne. Ende der 1970er Jahre setzte sich dann eine fröhlich gespielte Flöte als Ohrwurm fest, über die ein drollig klingender (und aussehender) Niederländer gemeinsam mit den Schlümpfen sang. Vader Abrahams "Schlumpflied" belegte in zahlreichen Ländern Platz eins der Charts, darunter in Deutschland.

1981 eroberten die Schlümpfe schließlich auch das Fernsehprogramm in den USA, die Zeichentrickfilmer Hanna-Barbera ("Familie Feuerstein", "Scooby-Doo", "Lucky Luke") produzierten mehr als 400 Folgen, die in Deutschland ab April 1983 im ZDF liefen. Mit dem Ende der Zeichentrickserie war es mit der Popularität der blauen Zwerge nicht vorbei, ihre Comics erschienen weiterhin und ihnen gelang der Sprung in die Moderne: Drei Film-Abenteuer liefen seit 2011 im Kino. In den 3D-animierten Produktionen verschlägt es die Schlümpfe in die reale Welt. Wenn ihnen auch der Zeichentrick-Charme abhanden gekommen sein mag, so waren doch alle drei Filme große Erfolge an den Kinokassen.

In unserer Bildergalerie können Sie mit den Schlümpfen auf eine kleine Zeitreise gehen...

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