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"Von Trennung zwischen Polen und Deutschen kann hier keine Rede mehr sein"

6. Mai 2003

- Oppeln begeht 82. Jahrestag des 3. Schlesischen Aufstandes

Warschau, 5.5.2003, PAP, poln.

Dies ist ein sehr wichtiger Augenblick, in dem wir zeigen können, dass wir in unserer Region gelernt haben zusammenzuleben - erklärte die Woiwodin von Opole (Oppeln - MD) Elzbieta Rutkowska bei den offiziellen Feierlichkeiten anlässlich des 82. Jahrestages des 3. Schlesischen Aufstandes. Die Veranstaltung fand am Freitag (2.5.) vor dem Aufständischen-Denkmal in Gora Swietej Anny (Annaberg - MD) statt, wo vor 82 Jahren erbittert gekämpft wurde.

"In unserer Region leben Polen und Menschen deutscher Abstammung. Die Konflikte, die uns viele Jahre spalteten, sind erloschen", sagte Rutkowska der Nachrichtenagentur PAP.

Im Gebiet Opole bilden Vertreter der deutschen Minderheit im Sejm der Woiwodschaft eine Koalition mit der SLD (Bündnis Demokratische Linke - MD). Auch der Vizevoiwode gehört der Minderheit an.

"Es ist sehr wichtig, dass wir beschlossen haben, gemeinsam die Verantwortung für die Region zu tragen", betonte Rutkowska. Nach ihren Worten kann in der Region heute von scharfen nationalen Trennungen keine Rede mehr sein. "Wenn es sie gibt, dann geht es dabei nur um sehr geringfügige Fragen, die sehr schnell zu lösen sind", fügte sie hinzu.

Der 3. Schlesische Aufstand, der zu einer für Polen günstigeren Teilung Schlesiens geführt hat, begann in der Nacht vom 2. zum 3. Mai 1921. Die schwersten Kämpfe gab es in der Gegend von Gora Swietej Anny (Annaberg - MD). Der Aufstand war die Reaktion auf das für Polen ungünstige Ergebnis der Volksbefragung vom 20. März 1921. An der Abstimmung hatten auch Menschen teilgenommen, die Schlesien bereits verlassen hatten - 182 000 aus Deutschland und 10 000 aus Polen. Für die Zugehörigkeit zu Polen hatten 40,3 Prozent gestimmt und die für die Volksbefragung zuständige Kommission hatte beschlossen, nahezu das gesamte Gebiet Deutschland zuzuerkennen.

Die Folge war der 3. Schlesische Aufstand. Die Aufständischen brachten nahezu das gesamte Gebiet, um das es bei der Volksbefragung gegangen war, unter ihre Kontrolle. Der Botschafter-Rat entschied über eine für Polen günstigere Aufteilung Schlesiens. 29 Prozent des Gebietes, um das es bei der Volksbefragung gegangen war, und 46 Prozent der Bevölkerung kamen zu Polen. (...)

Diese Teilung Schlesiens war für Polen wirtschaftlich günstiger. Auf den neuen Gebieten befanden sich 53 der 67 Bergwerke, 22 der 37 Hüttenöfen sowie neun der 14 Stahlwerke. (TS)