Ukraine-Krieg, Klimakrise, Inflation und deren Folgen machen vielen Menschen das Leben gerade nicht einfach. In diesen Zeiten sind Mut machende Redewendungen gefragt.
Anzeige
Halt' die Ohren steif - aufmunternde deutsche Redensarten in Krisenzeiten
In Krisenzeiten haben Mut machende Redewendungen Konjunktur. Wir haben deutsche Lebensweisheiten gefunden, die ein bisschen Licht am Horizont versprechen.
Bild: Ian Trower/robertharding/picture alliance
Abwarten und Tee trinken
Entwicklungen und Entscheidungen mit ungewissem Ausgang stehen an. "Abwarten und Tee trinken" heißt es dann oft, was meint, dass es sich nicht lohnt, sich verrückt zu machen. Tee aus China gibt es in Deutschland seit etwa Ende des 17. Jahrhunderts, die Redensart entstand gegen Mitte des 19. Jahrhunderts.
Die Folgen des Ukraine-Krieges spüren viele Menschen. Lebensmittel und Energie sind teuer geworden. Da ist es verständlich, wenn es bei Sonderangeboten hektische Hamsterkäufe gibt. Aber: Nur keinen Stress, Gelassenheit ist angesagt, denn spätestens am nächsten Tag sind die Regale wieder voll. In der Ruhe liegt die Kraft.
Bild: Ian Trower/robertharding/picture alliance
Halt die Ohren steif
Die beliebte Redewendung bedeutet, "Lass' dich nicht unterkriegen, verlier nicht den Mut" oder, schlicht als Abschiedsgruß "Viel Glück". Der Spruch nutzt ein Bild aus dem Tierreich: manche Tiere spitzen die Lauscher wenn sie besonders aufmerksam sind.
Bild: M. van Duijn/blickwinkel/AGAMI/picture-alliance
Unkraut vergeht nicht
Nach der Gesundheit gefragt, antworten vor allem ältere Menschen in Deutschland oft mit einem Schmunzeln "Unkraut vergeht nicht". Die Botschaft: Ich bin nicht kleinzukriegen - genau so wie Unkraut oder Wildkraut, das quasi unkaputtbar ist. Welcher Gartenbesitzer kennt nicht den (fast) aussichtslosen Kampf gegen Löwenzahn und andere Pflanzen, die sich ungewünscht im Garten verbreiten!
Bild: A. Jagel/blickwinkel/picture alliance
Et hätt noch immer jot jejange
Auf Hochdeutsch heißt die beliebte Kölner Lebensweisheit, "Es ist bisher noch immer gut gegangen". Paragraph 3 des augenzwinkernden "Kölschen Grundgesetztes" drückt unerschütterliche kölsche Zuversicht und Gelassenheit aus.
Endlich naht das Ende einer Fahrt durch einen dunklen Tunnel, in der Ferne leichtet helles Tageslicht. Die Aussichten sind gut, es gibt einen Hoffnungsschimmer, denn Licht steht für Zuversicht, Hoffnung und Optimismus.
Bild: Martina Raedlein/picture alliance
Aus dem Schneider sein
Wer "aus dem Schneider" ist, ist aus einer schwierigen Situation herausgekommen. Eine Redewendung, die man hoffentlich bald überall hört! Was hat das mit Schneidern zu tun?Die Redensart soll aus der Welt der Kartenspiele stammen, aus einer Zeit, in der der Schneiderberuf nicht besonders angesehen war. Schneider war dann im Kartenspiel derjenige, der wenige Punkte hatte.
Bild: akg-images/picture alliance
7 Bilder1 | 7
Die deutsche Sprache ist reich an bildstarken, manchmal schrägen Redensarten, sei es rund um Zahlen, Werkzeuge, Kleidung, Farben, Tiere oder Entspannung.
Kopf hoch und toi, toi, toi: In diesen schweren, von Krieg und Klimakrise überschatteten Zeiten sind Mut machende, zuversichtliche Redewendungen gefragt.
Der deutsche Nachrichtenmoderator Ingo Zamperoni verabschiedet sich nach jeder Sendung mit den Worten "Bleiben Sie zuversichtlich!". In diesem Sinne haben wir für "Meet the Germans" aufmunternde deutsche Redewendungen zusammengestellt, die man in diesen Zeiten sicher öfter hört.
Noch mehr Inhalte über Deutsche und ihre Traditionen, ihre Alltagskultur und Sprache findest Du auf YouTube und unserer Seite www.dw.com/MeettheGermans_de.
Der Artikel von 2021 wurde am 11.01.23 aktualisiert.