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Die Katastrophe vor der Mondlandung

27. Januar 2017

Zwei Jahre bevor die USA mit der Mondlandung von Apollo 11 Weltraumgeschichte schrieben, hatte das Programm mit einem folgenschweren Unfall begonnen. Bei einem fehlgeschlagenen Test erstickten drei Astronauten.

USA Apollo-1-Crew im Simulator
Roger Chaffee, Edward White und Gus Grissom kurz vor dem Unglück Bild: NASA

Alle Apollo Missionen der NASA waren bemannte oder unbemannte Raumflüge, bis auf eine: Die Mission Apollo 1 hätte normalerweise nie diesen Namen bekommen. Gedacht war sie als Vorbereitungstest - ein sogenannter Plug-out-Test - für einen bevorstehenden Raumflug.

Bei einem solchen Test wird die Raumkapsel mit den Astronauten an Bord von allen externen Systemen getrennt, so dass unter Bedingungen, die der späteren Realität möglichst nahe kommen, die Kommunikationssysteme überprüft werden können.

White, Grissom und Chaffee mit einem Modell der RaumkapselBild: NASA/Johnson Space Center

Das Unglück das niemand erwartete

Normalerweise wäre das reine Routine. Am 27. Januar 1967 kam es aber zu einer unglücklichen Verkettung von Umständen. Während des Test gab es in der Raumkapsel - eine Liberty Bell 7 - wahrscheinlich einen Kurzschluss, bei dem ein Lichtbogen entstand. Weil die Kabine für den Test mit reinem Sauerstoff gefüllt war, entzündeten sich dadurch brennbare Materialien.

Das Feuer breitete sich so schnell aus, dass für die drei Astronauten Roger Chaffee (31), Edward White (36) und Gus Grissom (40) jede Rettung zu spät kam. Sie erstickten am Rauchgas.

Die Rettung wurde dadurch behindert, dass durch das Feuer in der Kapsel ein Überdruck entstand. So ließ sich die Luke von innen nicht öffnen. Auch von außen ging es nicht schnell genug, weil niemand auf die Katastrophe vorbereitet war und bereit stand, um sofort zu reagieren.

Edward White bei Übungen für die Gemini-4 MissionBild: Getty Images/Keystone/Hulton Archive

"Apollo 1" als Ehrenname

Die Mission Apollo 1 erhielt ihren Namen zur Ehre der drei verunglückten Astronauten. Alle drei hatten bereits vielversprechende Astronautenkarrieren hinter sich gebracht und galten als Kandidaten für zukünftige Mondlandungen.

Grissom war vor dem Unglück schon zweimal im Weltraum gewesen, mit den Programmen Mercury-Redstone-4  im Jahre 1961 und mit Gemini-3 im Jahre 1965. Edward White war 1965 mit Gemini-4 im Weltraum gewesen. Dort hatte er auch einen Weltraumspaziergang durchgeführt.

Roger Chaffee war bis zum Unglück nicht selbst im Weltraum gewesen. Der Marinepilot hatte seinen Kollegen Grissom aber von der Erde aus als Capsule Communicator während der Gemini-3 Mission begleitet. Diese Funktion bildet den direkten Draht zwischen dem Piloten des Raumschiffes und der Erde und der erste Kontakt in der Bodenkontrolle muss sich im Raumschiff so gut auskennen, wie die Astronauten selbst.

Als Konsequenz aus der Katastrophe wurde die Gestaltung von Raumkapseln grundlegend verändert. Ein vergleichbares Unglück gab es seitdem nicht mehr.

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