Als markanter Charakterdarsteller erspielte sich Humphrey Bogart einen Platz in der Filmgeschichte. Unvergessen seine Dialoge im Kultfilm "Casablanca" und sein spröder Charme als kettenrauchender Privatdetektiv.
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60. Todestag: Hollywood-Legende Humphrey Bogart
Eigentlich wollte er Theater spielen, aber Hollywood machte ihn zu einem der größten Filmstars: Humphrey Bogart war das Männlichkeitsidol der 1940er-Jahre. 1952 bekam er den Oscar für seine Rolle in "African Queen".
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"Haben Sie mal Feuer?"
Bogart war Kettenraucher. Seiner Stimme verlieh das die Brüchigkeit, die seinen Rollen einen Hauch von Ironie verlieh. Mit einer Zigarette begann auch eine der berühmtesten Liebesgeschichten Hollywoods. Der 1899 geborene Humphrey Bogart verliebte sich 1944 in die junge Schauspielerin Lauren Bacall (r.), da hatte er schon drei Ehen hinter sich. Bis zu seinem Tod 1957 blieben sie ein Paar.
1935 bekam Bogart seine erste Gangsterrolle angeboten, in dem Theaterstück "The Petrified Forest". Mit 197 Aufführungen ein Riesenerfolg. Die Studiobosse von Warner Bros. witterten einen Publikumsrenner und kauften die Filmrechte. Humphrey Bogart bekam auch die Filmrolle als Duke Mantee (re) in "Der versteinerte Wald" (1936). Über Nacht machte ihn das zum anerkannten Filmschauspieler.
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1941: Der Durchbruch
Warner beschäftigte Humphrey Bogart von da an kontinuierlich, vor allem in zwielichtigen Ganovenrollen - zeigte aber kein Interesse, ihn zum Star zu machen. Erst mit dem Film "Entscheidung in der Sierra" (1941) gelang "Bogie", wie ihn sein Freund Spencer Tracy nannte, der Durchbruch. Bei den Dreharbeiten lernte er Regisseur John Huston kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband.
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Kultfilm: "Casablanca" (1942)
Mit dem Satz: "Ich seh' dir in die Augen, Kleines" ging Humphrey Bogart in die Geschichte ein. Die Augen gehörten seiner Filmpartnerin Ingrid Bergman. Das Anti-Nazi-Melodram "Casablanca" feierte 1942 Premiere, wurde zum absoluten Kassenschlager und heimste drei Oscars ein, auch als "Bester Film". Bogart erhielt für die Hauptrolle in "Casablanca" seine erste Oscar-Nominierung.
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Trenchcoat und Hut
Die Trenchcoat-Rollen waren sein Markenzeichen, der tief ins Gesicht gezogenen Hut und die Zigarette im Mundwinkel durften nicht fehlen. Mit der berühmten Chandler-Verfilmung "Tote schlafen fest" (1946), und mit "Der Schatz der Sierra Madre" (1948) und vorher der Hemingway-Verfilmung" Haben und Nichthaben" (1944) wurde Bogart international berühmt. 1949 gründete er seine eigene Produktionsfirma.
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Begegnung mit Lauren Bacall bei Dreharbeiten
Bei den Dreharbeiten zu dem Film "Haben und Nichthaben" war Lauren Bacall gerade einmal 19 Jahre alt. Der 25 Jahre ältere Bogart hatte gerade seine dritte gescheiterte Ehe hinter sich, aber Bacall erlag seinem rauhbeinigen Charme. Der erste Kuss soll angeblich in der Damengarderobe stattgefunden haben. Zwei Kinder hatten sie zusammen. Lauren Bacall überlebt Bogart um 57 Jahre.
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"Tote schlafen fest" 1946
Das Genre des "Film noir" war wie geschaffen für einen Schauspieler wie Humphrey Bogart. Seine Rollen als Gangster oder wie hier als Privatdetektiv Philip Marlowe hatten immer etwas Geheimnisvolles mit ironischen Unterton. Bogart war schüchtern und kein Star, der gern im Rampenlicht stand. Sein Privatleben mit Ehefrau Lauren Bacall (li) und den Kindern hielt er von der Öffentlichkeit fern.
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Oscar für "African Queen" (1951)
Lange musste er darauf warten: 1952 bekam er für seine Rolle als wortkarger, kettenrauchender Kapitän in "African Queen" seinen ersten und einzigen Oscar als "Bester Hauptdarsteller". Filmpartnerin in dem Klassiker von Regisseur John Huston war die Schauspielerin Katherine Hepburn. 1955 folgte eine Oscar-Nominierung für den psychotischen Kapitän in "Die Caine war ihr Schicksal".
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Sein letzter Film
1954 durfte Bogart aus seinem Rollenklischee ausbrechen. In Billy Wilders Film "Sabrina" spielte er neben Audrey Hepburn und William Holden in einer romantischen Komödie. Sein letzter Film war "Schmutziger Lorbeer" (1956). Die Zigaretten brachten ihn am Ende um: Am 14. Januar 1957 starb Bogart an Speiseröhrenkrebs.
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Sein Sohn bewahrt das Erbe
Humphreys Sohn Stephen, aus der Ehe mit Lauren Bacall, bewahrt das Erbe seines berühmten Vaters. "Er stand gerne vor der Kamera, doch er war mehr ein Einzelgänger. Am liebsten spielte er Schach, ging mit Freunden segeln oder Golf spielen", erzählt Bogart, der als Filmproduzent in Los Angeles arbeitet, im dpa-Interview, "Gute Drehbücher waren ihm wichtig, von schlechten Filmen hielt er sich fern."
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1997 nannte ihn die amerikanische Zeitschrift "Entertainment Weekly" die "größte Filmlegende aller Zeiten". Zwei Jahre später legte das American Film Institute nach und räumte ihm als "größten männlichen Filmstar des klassischen amerikanischen Kinos" endgültig einen Ehrenplatz im Olymp von Hollywood ein.
Den Schauspieler Humphrey Bogart hätte das eher verlegen gemacht, er stand nicht gern im Rampenlicht der Medienöffentlichkeit. Sein Privatleben schirmte er weitgehend vor der sensationsgierigen Hollywood-Presse ab.
Vor 60 Jahren, am 14. Januar 1957, starb Bogart mit 57 Jahren an Speiseröhrenkrebs. Seine vierte Ehefrau Lauren Bacall überlebte ihn um genau 57 Jahre. Sie starb im August 2014 im Alter von 89 Jahren - auch sie eine Filmlegende.