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Vor der Hitzeschlacht gegen Ecuador

Andreas Sten-Ziemons (sid, dpa)29. Mai 2013

Drückende Hitze, ein unangenehmer Gegner und eine bunt zusammengewürfelte DFB-Auswahl: Bundestrainer Löw steht vor dem ersten Länderspiel bei der USA-Reise gegen Ecuador vor einer echten Herausforderung.

Trainingslager der Fußballnationalmannschaft in Florida (Foto: Getty Images)
Bild: Bongarts/Getty Images

Ungewohnt sind nicht nur die Zusammensetzung der deutschen Mannschaft, sondern auch die Witterungsbedingungen und die Anstoßzeit, wenn es am Mittwoch um 14.30 Uhr Ortszeit (20.30 Uhr MESZ) in Boca Raton im US-Bundesstaat Florida gegen Ecuador geht. "Das wird natürlich sehr schwer, weil wir eine völlig neue Konstellation und erst fünf, sechs Einheiten zusammenhaben. Das ist wie bei einer neu zusammengestellten Vereinsmannschaft zum Start der Vorbereitung", sagte Bundestrainer Joachim Löw vor der Partie gegen den Zehntplatzierten der FIFA-Weltrangliste, den er derzeit sogar stärker als WM-Gastgeber Brasilien einordnet. Ecuadors "Tricolor" spielt mit zehn Legionären, darunter Manchester Uniteds Star Antonio Valencia, Das letzte Duell mit den Südamerikanern gab es während der WM 2006, als die Deutschen durch einen Doppelpack von Miroslav Klose und ein weiteres Tor von Lukas Podolski das abschließende Vorrundenspiel mit 3:0 gewinnen konnten.

Beim anstehenden Vergleich fehlen dem Bundestrainer 15 Stammkräfte. Auch die extremen klimatischen Bedingungen mit Temperaturen um die 30 Grad und rund 80 Prozent Luftfeuchtigkeit machen die Aufgabe für das stark ersatzgeschwächte DFB-Team nicht einfacher. "Wir werden mehr mit der Witterung zu kämpfen haben als Ecuador", mutmaßte Julian Draxler. Dennoch will die vermeintliche B-Elf die beiden Testspiele gegen die Südamerikaner und gegen Gastgeber USA am Sonntag (02.06.2013) ernst nehmen. Der Trainerstab erhofft sich Erkenntnisse für die WM 2014 in Brasilien - die Spieler, die nur wegen der großen Absagenflut gestandener Nationalspieler dabei sind, wollen sich beweisen und möglicherweise noch auf den WM-Zug mit aufspringen. Mit den Leverkusenern Philipp Wollscheid und Sidney Sam, dem Mainzer Nicolai Müller und dem Freiburger Max Kruse sind vier Länderspiel-Neulinge bei der USA-Reise dabei.

Lukas Podolski (l.) und Per Mertesacker (r.) führen das DFB-Team an, Mesut Özil (2.v.l) und Sami Khedira fehlenBild: picture-alliance / augenklick/firo Sportphoto

Immerhin acht Positionen hat Löw nach dem Abschlusstraining am Dienstag (28.05.2013) bereits fest vergeben: Im Tor wird René Adler stehen. Die Abwehrreihe bilden Benedikt Höwedes, Per Mertesacker, Heiko Westermann und Marcell Jansen, davor spielen Lars Bender und Roman Neustädter, im Angriff Debütant Kruse..

Klose und Bender reisen nach

"Ich bin davon überzeugt, dass wir gegen Ecuador und die USA eine starke Mannschaft aufs Feld schicken werden", sagt der Bundestrainer. Gleichzeitig garantiert er den Debütanten, dass sie bei den beiden Partien auch tatsächlich zum Einsatz kommen werden.

Miroslav Klose, der mit Lazio Rom noch am 26. Mai im italienischen Pokalfinale stand und den italienischen Cup holte, und der Dortmunder Sven Bender werden der Nationalelf hinterherreisen und am Donnerstag in Washington zum Team stoßen. Die weiteren BVB-Spieler, die am 25. Mai in London das Champions-League-Finale gegen den FC Bayern bestritten, stehen Löw, wie auch die Münchner Nationalspieler, nicht zur Verfügung. Mesut Özil und Sami Khedira sind noch mit Real Madrid im Einsatz.

Löw nimmt es hin und sieht die positive Seite der vielen Ausfälle: "Solche internationalen Begegnungen eröffnen einzelnen Spielern immer wieder auch Chancen, sich zu präsentieren. So mancher Spieler, der zuvor noch keine prägende Rolle in der Nationalmannschaft hatte, kann sich beweisen und nun Verantwortung übernehmen", betonte Löw.

Drei Rückkehrer

So kehren Dennis Aogo vom Hamburger SV, Stefan Reinartz von Bayer Leverkusen und Aaron Hunt von Werder Bremen nach längeren Pausen zur Nationalmannschaft zurück. Angeführt wird das Aufgebot von den beiden FC-Arsenal-Profis Lukas Podolski und Per Mertesacker. Erneut nicht dabei ist Leverkusens Stefan Kießling, obwohl er mit 25 Saisontoren die Bundesliga-Torjägerkanone ergattert hat.

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff verteidigte die Termin-Überschneidung der US-Tournee mit dem deutschen Wembley-Finale in der europäischen Königsklasse und dem DFB-Pokalfinale am 1. Juni. "Wir stehen felsenfest zu unserer Planung, in die wir bereits frühzeitig und ganz bewusst eingestiegen sind. Unser Ziel war es, den Spielern nach einer anstrengenden Saison eine lange Sommerpause sowie eine zusammenhängende Vorbereitung mit ihren Vereinen zu ermöglichen", unterstrich der ehemalige DFB-Kapitän.

Bierhoff: "Wir stehen felsenfest zu unserer Planung"Bild: dapd

"Länderspiele haben immer einen hohen Stellenwert. Für die Spieler, die wir (erstmals) nominiert haben, ist es etwas Besonderes, dabei zu sein", ergänzte Bundestrainer Löw. "Alle Vier haben im Laufe der Saison mit ihren Vereinen überzeugt", bemerkte er: "Ich freue mich sehr, dass ich nun die Möglichkeit habe, sie auch einmal bei uns in der Nationalmannschaft zu erleben."

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