1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Vor Trump-Putin-Gipfel in Alaska: Selenskyj in London

14. August 2025

Einen Tag vor dem entscheidenden Gespräch zur Zukunft der Ukraine ist dessen Präsident Selenskyj Gast in Großbritannien. Premier Starmer betont nochmals die Position des Westens bei den Bemühungen um Frieden.

Keir Starmer und Wolodymyr Selenskyj sitzen sich im Freien auf Sesseln schräg gegenüber, beide halten eine größere Tasse in der Hand
Der britische Premier Keir Starmer (l.) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Garten des Amtssitzes 10 Downing Street Bild: Ben Stansall/AP Photo/picture alliance

Großbritanniens Premierminister Keir Starmer hat in London den Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, empfangen. Beide Politiker umarmten sich herzlich. Vor dem Amtssitz 10 Downing Street war ein roter Teppich ausgerollt worden.

Starmer: Alaska-Gipfel äußerst wichtig

Starmer hatte zuvor im Hinblick auf das Gipfeltreffen der Präsidenten der USA und Russlands, Donald Trump und Wladimir Putin, nochmals die Haltung der europäischen Verbündeten skizziert. Der Gipfel im US-Bundesstaat Alaska am Freitag sei "äußerst wichtig" und könne ein "realistischer" Weg zu einem Waffenstillstand in der Ukraine sein, sagte Starmer.

Der britische Premier erwähnte zugleich die Bedenken Europas, Trump könne ein Abkommen schließen, welches die Ukraine zwingen würde, Gebiete an Russland abzutreten. In dem Zusammenhang warnte Starmer, die westlichen Verbündeten müssten bereit sein, den Druck auf den Kreml in Moskau zu erhöhen, wenn dies notwendig werde.

Am Mittwoch hatten sich die Staats- und Regierungschefs der Länder zu einem Telefonat zusammengeschaltet, die an der sogenannten Koalition der Willigen beteiligt sind. Also jene Staaten, die bereit sind, ein künftiges Friedensabkommen zwischen Moskau und Kyjiw zu überwachen. Dabei hatte Starmer betont, jedes Abkommen zur Beendigung der Kämpfe müsse die territoriale Integrität der Ukraine schützen. Internationale Grenzen könnten und dürften nicht mit Gewalt verändert werden.

Präsident Wolodymyr Selenskyj (l.) und Kanzler Friedrich Merz während einer der Videokonferenzen zur Ukraine am Mittwoch in BerlinBild: John Macdougall/Pool via REUTERS

Selenskyj war am Mittwoch auf Einladung des deutschen Kanzlers Friedrich Merz in Berlin gewesen. Beide berieten mit weiteren europäischen Staats- und Regierungschefs während einer Videokonferenz mit Trump über dessen geplantes Treffen mit Putin. Aus Sorge, die beiden Präsidenten könnten über die Köpfe der Ukraine und ihrer westlichen Verbündeten hinweg Entscheidungen treffen, hatte Merz zu einer Reihe von Videogesprächen eingeladen.

Trump: sehr gutes Gespräch

Trump äußerte sich im Anschluss zufrieden über das virtuelle Treffen mit den Europäern. Es sei ein "sehr gutes" Gespräch gewesen. Zudem deutete er ein mögliches zweites Treffen mit Putin in naher Zukunft an, an dem auch Selenskyj teilnehmen könnte: "Wenn das erste gut läuft, werden wir ein schnelles zweites haben", so Trump.

US-Präsident Donald Trump: Die westlichen Verbündeten setzen auf ihn Bild: Alex Brandon/AP Photo/picture alliance

Der US-Präsident drohte Russland außerdem ein weiteres Mal mit "sehr schwerwiegenden Konsequenzen", wenn die russischen Angriffe auf die Ukraine nicht enden sollten. In den vergangenen Tagen waren diese nochmals verstärkt worden.

NATO dankt Deutschland

Unterdessen dankte NATO-Generalsekretär Mark Rutte Deutschland für die Co-Finanzierung eines US-Waffenpakets für die Ukraine. Die Ankündigung vom Mittwoch unterstreiche einmal mehr Berlins Bereitschaft, "dem ukrainischen Volk bei der Verteidigung seiner Freiheit und Souveränität zu helfen", schrieb Rutte im Onlinedienst X. Deutschland sei der größte europäische Militärhilfe-Geber für die Ukraine, so der NATO-Generalsekretär. 

Das Bundesverteidigungsministerium und das Auswärtige Amt in Berlin hatten am Mittwoch mitgeteilt, Deutschland werde sich mit bis zu 500 Millionen Dollar (knapp 430 Millionen Euro) an einem Unterstützungspaket für die Ukraine beteiligen, für das ein neuer NATO-Mechanismus eingerichtet wurde. Das Bündnis koordiniert dabei die Umsetzung der Lieferung von Waffen, die in den USA beschafft werden.

Die beiden Ministerien verwiesen auf die Ankündigung von Präsident Trump vom Juli, wonach die Vereinigten Staaten die Ukraine mit militärischem Gerät und Munition versorgen werden. Die Finanzierung dieser Rüstungsgüter soll durch die europäischen Partner und Kanada erfolgen.

se/AR (rtr, ap, dpa, afp)