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NATO beunruhigt wegen Chemiewaffen

23. April 2013

Die Spekulationen über den Einsatz chemischer Waffen in Syrien sind nicht neu. Israels Militärgeheimdienst beschuldigte jetzt das Assad-Regime, das Nervengas Sarin zu verwenden. Bei der NATO läuten die Alarmglocken.

Syrische Ärzte versorgen einen Verletzten mit Sauerstoff (foto: AFP/GettyImages)
Bild: Getty Images

"Wir sind extrem besorgt": NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen und US-Außenminister John Kerry zeigten sich beunruhigt über den potenziellen Einsatz von Chemiewaffen im Bürgerkriegsland Syrien. Die Lage in Syrien habe sich "dramatisch verschlechtert", hieß es in Brüssel auf dem Treffen der Außenminister der Allianz.

Hoher Besuch beim NATO-Außenministertreffen

01:42

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Der israelische Militärgeheimdienst warf der syrischen Führung am Dienstag vor, im Kampf gegen die Rebellen chemische Waffen einzusetzen. Präsident Baschar al-Assad "benutzt in Syrien Chemiewaffen", erklärte der Chef der Abteilung Aufklärung und Analyse beim Militärgeheimdienst, Itai Brun, bei einer Konferenz in Tel Aviv. Seine Rede wurde über das offizielle Twitter-Konto der israelischen Armee und den Rundfunk verbreitet. Aufgrund einer Analyse von Bildern könne von einem Einsatz des tödlichen Nervengifts Sarin ausgegangen werden, so Brun. Die Opfer hätten verengte Pupillen und Schaum vor dem Mund gehabt.

Nato-Generalsekretär RasmussenBild: Reuters

Schutz durch Patriot-Raketen

Die NATO hat bereits deutsche Patriot-Abwehrraketen in der Türkei stationiert, um das Mitgliedsland vor Beschuss aus dem benachbarten Syrien zu schützen. Einen Militäreinsatz in Syrien lehnt das Bündnis strikt ab. "Es gibt keine Forderung an die NATO, eine Rolle zu spielen"!, stellte Rasmussen klar. Aber die Krise könne "direkt unsere eigene Sicherheit beeinträchtigen.Wir werden daher weiter äußerst aufmerksam bleiben".

Zu den konkreten Äußerungen Israels wollte Rasmussen keine Stellung nehmen. "Wir haben keine eigenen Erkenntnisse darüber, dass Chemiewaffen tatsächlich eingesetzt worden sind", meinte Bundesaußenminister Guido Westerwelle in Brüssel vorsichtig.

Noch mehr US-Hilfe für Israel

Angesichts der Eskalation in Syrien sowie des Atomkonflikts mit dem Iran wollen die USA ihre Unterstützung für die Sicherheit Israels verstärken. "Das sind schwierige und gefährliche Zeiten, in denen Freunde mehr denn je zusammenhalten müssen", sagte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel bei einem Gespräch mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in Tel Aviv. Zuvor hatte er Berichte über ein großes Waffengeschäft bestätigt.

Verschleppte orthodoxe Bischöfe wieder frei

Zwei im Norden Syriens entführte Bischöfe sind nach jüngsten Berichten aus Rom wieder freigelassen worden und nach Aleppo zurückgekehrt. Ihr Fahrer war bei dem Kidnapping erschossen worden.

Bei den für einen Tag verschleppten Geistlichen handelte sich um das Oberhaupt der dortigen griechisch-othodoxen Kirche, Bulos Jasidschi, und das Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche in Aleppo, Gregorius Yohanna Ibrahim. Sie sollen in einer humanitären Mission unterwegs gewesen sein.

Die Entführung fand in einem von den Rebellen kontrollierten Gebiet statt. Über Hintergrund und Täter sowie über mögliche Lösegeldzahlungen herrscht weiter Unklarheit. Das Ostkirchenwerk in Rom erinnerte daran, dass zwei vor drei Monaten in der Region entführte Priester noch immer in den Händen ihrer Geiselnehmer seien.

SC/ml (afp, rtr, dpa)

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