Vorwurf: Israelischer Angriff auf UN-Mitarbeiter im Libanon
3. September 2025
Die UN-Mission im Libanon (UNIFIL) hat Israel vorgeworfen, Angriffe auf UN-Personal im Land geflogen zu haben. "Drohnen der israelischen Streitkräfte haben vier Granaten in der Nähe von UNIFIL-Friedenstruppen abgeworfen", erklärte die UN-Mission. Eine Granate sei 20 Meter entfernt von UN-Mitarbeitern und deren Fahrzeugen eingeschlagen, drei weitere Granaten in einem Radius von rund 100 Metern. Es handele sich um "einen der schwerwiegendsten Angriffe auf UNIFIL-Mitarbeiter seit der Vereinbarung zur Einstellung der Feindseligkeiten im vergangenen November".
Die UNIFIL-Soldaten seien zum Zeitpunkt der Attacke mit der Räumung von Straßensperren nahe der Blauen Linie - der Grenze zwischen Israel und dem Libanon - beschäftigt gewesen, hieß es von der UN-Mission. Das israelische Militär sei darüber vorher informiert worden.
Brüchige Waffenruhe
Seit Ende November gilt zwischen Israel und der Hisbollah eigentlich eine Waffenruhe. Beide Seiten werfen sich regelmäßig Verstöße vor. Israel greift nahezu täglich weiter im Nachbarland an. Die Vereinbarung sieht auch vor, dass sich die Hisbollah hinter den Litani-Fluss etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze zurückzieht. Zur Aufgabe der Blauhelme gehört zudem die Überwachung des Abzugs der mit Iran verbündeten Miliz.
"Inakzeptabler" Angriff
Der israelische Angriff verstoße gegen die Resolution des UN-Sicherheitsrates von 2006, der die Grundlage der Waffenruhe bilde, erklärte die Mission: "Jegliche Handlungen, die UN-Friedenstruppen und deren Eigentum gefährden, sowie Eingriffe in ihre angeordneten Aufgaben sind inakzeptabel und stellen einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Resolution 1701 und das Völkerrecht dar."
Die UNIFIL-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst mehr als 10.800 Soldaten und Zivilkräfte. Vergangene Woche hatte der Weltsicherheitsrat in New York beschlossen, die Friedensmission im Süden des Libanon bis Ende 2026 zu beenden.
fab/wa (afp, dpa, rtr)