Vulkan-Ausbruch auf Island - Urlauber in Sicherheit gebracht
16. Juli 2025
Ohne längere Vorwarnung ist Mittwochfrüh nahe Islands Hauptstadt Reykjavik ein Vulkan ausgebrochen. Auf der dünn besiedelten Reykjanes-Halbinsel südwestlich der Hauptstadt öffnete sich die Erde.
In Live-Aufnahmen des Rundfunksenders RÚV ist zu sehen, wie glutrote Lava aus einem längeren Spalt sprudelt. Nach Angaben des Wetteramtes ist die Eruptionsspalte etwa 700 bis 1000 Meter lang.
Ein gut besuchter Campingplatz im nahegelegenen Fischerort Grindavík wurde vorsorglich geräumt. Auch die Gäste des beliebten Luxusressorts Blue Lagoon am Geothermalbad Blaue Lagune mussten das Areal verlassen. Zudem wurden Anwohner in der Region aufgefordert, Fenster zu schließen und die Luftqualität regelmäßig zu überprüfen.
Flughafenbetrieb läuft weiter
Experten sprachen von einem "günstigen Ausbruchsort": Eine direkte Gefahr für die Menschen in Island oder die Infrastruktur bestehe nach derzeitigem Stand nicht. Auch der internationale Flugverkehr am nahegelegenen Airport Keflavik läuft derzeit normal weiter.
Auf der Reykjanes-Halbinsel sind Vulkanausbrüche längst keine Seltenheit mehr. Zuletzt war es dort Anfang April zu einer Eruption gekommen. Der aktuelle Ausbruch ist der zwölfte seit März 2021. Zuvor hatten die Bewohner der Region im Südwesten Islands für rund 800 Jahre Ruhe gehabt.
Grindavík wird zum Geisterort
In Grindavík haben viele der insgesamt 4000 Einwohner die einst pulsierende Kleinstadt bereits Ende 2023 verlassen - sie suchten sich dauerhaft ein neues Zuhause. Seitdem kaufte der Staat den dortigen Hausbesitzern oftmals ihr Grundstück ab.
Island ist mit mehr als 30 aktiven Vulkansystemen die größte und aktivste Vulkanregion Europas. Der Inselstaat im Nordatlantik liegt auf dem sogenannten Mittelatlantischen Rücken, der die eurasische und die nordamerikanische Erdplatte trennt.
Besonders heftig waren die Auswirkungen 2010 beim Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull. Wegen der Aschewolke war der Flugverkehr für gut eine Woche über weiten Teilen Europas lahmgelegt.
se/AR (dpa, afp, rtr)
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