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VW: Der Ärger nimmt kein Ende

14. Oktober 2015

Die schlechten Nachrichten für den VW-Konzern häufen sich: Ein Top-Manager verlässt VW, mehr Manager als bislang angenommen stehen unter Manipulationsverdacht und in den USA kommen neue Vorwürfe auf.

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Bild: picture-alliance/dpa/Fredrik von Erichsen

Der neue Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller will am Donnerstag seine Führungsmannschaft auf den Kampf gegen die Folgen des Abgas-Skandals einschwören.

Dazu versammeln sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur 400 Top-Manager des Mehr-Marken-Konzerns bei Porsche in Leipzig. Dort wird Müller über die Ermittlungen, die anstehenden Rückrufe und die verschärften Sparziele informieren. Nach Jahren der Feierlaune in einem Konzern auf Rekordkurs dürfte die Stimmung unter den Führungskräften diesmal angespannt sein.

"Hammer" aus den USA?

"Bild" berichtet in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AP, dem Konzern drohe in den USA ein weiterer "Hammer". VW soll die US-Behörden darüber unterrichtet haben, es sei eine "Weiterentwicklung der Abgassteuerung" in 2.0-TDI-Motoren für die Auslieferung im kommenden Jahr eingebaut worden.

Bislang hatten die Manipulationsvorwürfe nur Diesel-Motoren des Typs EA 189 aus den Jahren bis 2015 betroffen. Aus diesem Grund werde sich die Auslieferung von Diesel-betriebenen Volkswagen mit Zwei-Liter-Maschinen in 2016 deutlich verzögern.

Laut "Bild" stelle sich in den USA nun die Frage, ob es sich um eine weitere Facette des bekannten Skandals oder um ein gesondert zu betrachtendes Vergehen handelt. Die Beantwortung dieser Frage habe entscheidenden Einfluss auf die Festlegung von Bußgeldern und Schadensersatzzahlungen.

Dutzende unter Verdacht

Außerdem verdichten sich Hinweise, dass in den Abgasskandal deutlich mehr Konzern-Mitarbeiter verwickelt sind als von VW bislang angegeben. Der Betrug sei nicht von einer "kleinen Gruppe" organisiert worden, sondern mindestens 30 Manager seien daran beteiligt gewesen, berichtete der "Spiegel" am Mittwoch unter Berufung auf Ermittlungen der US-Anwaltskanzlei Jones Day. "Der Kreis der Mitwisser und Mittäter" könne sich noch ausweiten, berichtet das Magazin.

Der betroffene Dieselmotor EA 189 sei im Laufe seiner Einsatzzeit von 2008 bis heute mehrfach daraufhin überprüft worden, ob er geänderte Abgasnormen in verschiedenen Märkten erfülle. Dass dieser Motor die Vorschriften ohne die teure Abgasreinigung erreichte, die sonst bei Diesel-Antrieben üblich sei, hätte "jeden Motorenentwickler misstrauisch machen müssen", sagte ein VW-Manager dem "Spiegel".

Der VW-Konzern hat den «Spiegel»-Bericht zurückgewiesen: "Die Zahl entbehrt jeglicher Grundlage», sagte ein Konzernsprecher am Mittwoch. Der neue VW-Chef Matthias Müller hatte auf einer Betriebsversammlung vergangene Woche erklärt, dass "nur wenige Mitarbeiter" an der Manipulation beteiligt gewesen seien.

Skoda-Chef zieht sich zurück

Unterdessen gab Volkswagen bekannt, dass ein weiterer Topmanager den Konzern verlässt. Der bisherige Chef der tschechischen VW-Tochter Skoda, Winfried Vahland, gehe auf eigenen Wunsch, erklärte Skoda. Der Rücktritt stehe nicht im Zusammenhang mit der Abgasaffäre des Autobauers. Grund dafür seien Meinungsverschiedenheiten im Hinblick auf die Neuorganisation des Konzerns in der Region Nordamerika.

Vahland sollte ursprünglich neuer Nordamerika-Chef von Volkswagen werden, der Region, in der die Affäre um manipulierte Abgaswerte ihren Ursprung nahm. Diesen Posten wird er nun nicht mehr antreten. Die Absage Vahlands werten Beobachter als weiteren herben Rückschlag für den Volkswagen-Konzern.

dk/Bru (dpa/afp/rtr)

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