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VW: Neue Klage, steigende Verkaufszahlen

16. September 2016

Wegen des Dieselskandals wollen weitere Bundesländer VW verklagen. Der gebeutelte Konzern freut sich gleichzeitig über steigende Verkaufszahlen im August - dank der starken Nachfrage in China.

Deutschland Volkswagen Autohaus
Bild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Die Auslieferungen der Hauptmarke stiegen im vergangenen Monat um 4,7 Prozent auf 453.200 Stück, wie der Wolfsburger Konzern am Freitag mitteilte. In China verbuchte die Marke VW einen Zuwachs um ein Fünftel, auf dem Heimatmarkt Deutschland um 7,7 Prozent.

In den USA, wo vor rund einem Jahr der Skandal um die Manipulation von Dieselfahrzeugen aufgeflogen war, lieferte VW neun Prozent weniger aus. Der Absatz in Südamerika brach um ein Drittel ein.

Von Januar bis August lieferte Volkswagen mit 3,83 Millionen Fahrzeugen seiner Kernmarke fast so viele Pkw aus wie im Vorjahreszeitraum.

Hessen fordert Schadensersatz

Wegen der Kursverluste der VW-Aktie nach Bekanntwerden des Dieselskandals verklagt nach Bayern nun auch Hessen Volkswagen auf Schadensersatz. Verluste, die durch einen Verstoß einer Aktiengesellschaft gegen Mitteilungspflichten entstünden, müsse das Land nicht hinnehmen, erklärte Finanzminister Thomas Schäfer am Freitag. "VW hat dies getan. Dem Land Hessen ist dadurch Schaden entstanden. Auf dessen Ersatz klagen wir nun."

Der Versorgungsrücklage des Landes sei durch den Kursverlust nach Bekanntwerden der Abgasaffäre ein Veräußerungsverlust von rund 3,9 Millionen Euro entstanden. Da Volkswagen nicht auf die Verjährungsfrist von sich aus verzichten wollte, müsse das Land einer Verjährung seiner Ansprüche zuvorkommen. Die Abgasmanipulation wurden am 18. September 2015 bekannt.

Auch Baden Württemberg klagt

Baden-Württemberghat sich als drittes Bundesland nach Bayern und Hessen zu einer Schadensersatzklage gegen VW wegen Aktienkursverlusten durch den Dieselskandal entschlossen. "Um eine mögliche Verjährungsfrist nicht verstreichen zu lassen, wird das Land für den Versorgungsfonds nun Klage vor dem zuständigen Landgericht Braunschweig erheben", sagte ein Sprecher des Finanzministeriums am Freitag. Die Schadenshöhe belaufe sich auf 400.000 Euro.

Das Land hielt in zwei Sondervermögen zur Versorgung seiner Beamten und Richter Aktien von VW. Wie alle anderen klagenden Anleger auch wirft die baden-württembergische Landesregierung VW vor, vor rund einem Jahr nicht rechtzeitig über den Abgasskandal informiert zu haben.

ul/djo (dpa, rtr)

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