VW schafft Plus
31. Juli 2013Der niedersächsische Volkswagenkonzern hatte im ersten Quartal ein rückläufiges Betriebsergebnis ausgewiesen und Besserung versprochen. VW hat Wort gehalten: Das Ergebnis im zweiten Quartal ist überraschend gut. Deutschlands größter Industriekonzern konnte am Mittwoch Steigerungen bei Umsatz und Vorsteuergewinn melden. Bereits gestern hatte VW bei der Vorlage der Halbjahreszahlen seine Gewinnprognose für 2013 bestätigt.
Der operative Gewinn stieg im Zeitraum von April bis Juni um etwa zwei Prozent auf 3,4 Milliarden Euro, der Umsatz stieg um neuen Prozent auf 52 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr streben die Niedersachsen einen Betriebsgewinn von 11,5 Milliarden Euro an.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Nachsteuergewinn eingebrochen, und zwar um die Hälfte auf 2,85 Milliarden Euro. Das Ergebnis 2012 war jedoch auf Sondereffekte bei der Neubewertung der Konzernmarke Porsche zurückzuführen. Weil der Vergleich mit dem Vorjahr aus diesem Grund negativ ausfallen muss, richtet VW seine Ziele nach dem Ebit aus – dem Gewinn vor Zins und Steuer.
Dank dem Baukasten
Beobachter führen das Ergebnis auf die Spareffekte durch das neue konzerninterne Baukastensystem zurück. Dieses System erlaubt es VW, Fahrzeugkomponenten für verschiedene Modelle verschiedener Marken verwenden zu können. Zum VW-Konzern gehören 12 verschiedene Auto-Marken – unter ihnen Audi, Porsche, Skoda und Seat.
Besonders Audi und Porsche haben zu den guten Zahlen beigetragen. Allein Audi hat fast die Hälfte zum Konzerngewinn beigesteuert - die Ingolstädter weisen einen Betriebsgewinn von 2,6 Milliarden Euro aus. Die Kernmarke VW dagegen leidet unter der Absatzkrise in Europa und schreibt Rote Zahlen.
VW will weiter Gas geben
Volkswagen sieht in der andauernden Krise eine Gefahr und erwartet, "dass sich die negative Entwicklung in Westeuropa fortsetzt und der deutsche Markt unter dem Niveau von 2012 liegen wird". Trotzdem will VW sein Ziel, bis 2018 der größte Automobilhersteller der Welt zu werden, nicht aufgeben. Im Moment liegt VW hinter der Nummer Eins aus Japan, Toyota, und dem US-Konzern GM, zu dem auch Opel gehört, auf dem dritten Platz.
dk/ul (dpa/rtr)