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VW und Toyota und die Fahrdienste

25. Mai 2016

Die größten Autohersteller stecken Millionen in ein Geschäft, mit dem sie kaum Autos verkaufen können – das Geld geht an Fahrdienst-Anbieter. Toyota und Volkswagen setzen dabei auf verschiedene Pferde.

Symbolbild Uber
Bild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

Toyata will mit Uber zusammenarbeiten, Volkswagen investiert in den kleineren Konkurrenten Gett. Beide aber erhoffen sich offensichtlich im digitalen Wandel ihres Geschäfts einiges von den weltweit agierenden Online-Fahrdiensten.

VW ging nur wenige Stunden vor Toyota an die Öffentlichkeit. Man werde bei Gett 300 Millionen Dollar anlegen, hieß es von dem deutschen Autokonzern. Die Fahrdienste vermitteln durch Smartphone-Apps Mitfahrer an Privatleute. Die Mitfahrer zahlen dafür, der Vermittler kassiert Provision. Ein neues Auto lässt sich so nicht verkaufen. Aber der Markt für die Fahrdienst-Anbieter wächst rasant.

Auf der Suche nach neuen Konzepten: ToyotaBild: picture-alliance/dpa/F. Robichon

Toyotas Erkundungstour

Toyota kündigte am gleichen Tag seine Zusammenarbeit mit Marktführer Uber an. Wieviel Geld dabei fließt, wurde nicht gesagt. In einer Absichtserklärung beider Seiten heißt es, man werde zunächst in Ländern starten, in denen Fahrdienste bereits kräftig wachsen. Der Finanzdienst Bloomberg berichtete, die Investition bei Uber sei niedrig. Toyota wolle mehr darüber erfahren, wie Verbraucher Fahrdienste nutzen. Im Zuge der Zusammenarbeit wolle Toyota aber auch Uber-Fahrern Autos per Leasing anbieten oder verkaufen. Außerdem soll die gemeinsame Entwicklung von Apps für Fahrer ausgelotet werden.

Uber ist die Nummer eins unter den Fahrdienst-Vermittlern. Das Unternehmen aus San Francisco besorgte sich mehr als fünf Milliarden Dollar bei Investoren und soll in der Branche zuletzt mit über 60 Milliarden Dollar bewertet worden sein. Allerdings hat Uber bei seiner weltweiten Expansion oft Probleme mit Behörden und mit der Taxi-Branche. Gett ist Medienangaben zufolge in mehr als 60 Städten weltweit aktiv, so in New York oder London.

Auf der Suche nach neuen Konzepten: VolkswagenBild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

"Meilenstein" für VW

Bei Volkswagen hieß es, die Vermittlungs-Plattform von Gett könne "auch als Grundlage dienen, um tragfähige Modelle für den On-Demand-Betrieb selbstfahrender Autos zu entwickeln". Der Autobauer hatte im Verlauf des Diesel-Skandals angekündigt, man wolle zu einem "Mobilitätsdienstleister“ werden. Eine entsprechende Strategie will VW-Chef Matthias Müller noch in diesem Sommer vorstellen. Müller bezeichnete die Beteiligung an Gett als "Meilenstein".

Shahar Waiser, der Gründer und Chef von Gett sagte denn auch, seine Firma könne Volkswagen "mit der Technologie versorgen, um über den Besitz von Autos hinaus in Richtung on-demand-Mobilität zu expandieren“.

Roboter-Taxis?

Die Autokonzerne suchen verstärkt nach neuen Geschäftsmodellen, denn vor allem die jüngeren Generationen wollen Autos zunehmend nur nutzen, statt besitzen. Außerdem dürften mit der künftigen Ausbreitung selbstfahrender Modelle insgesamt weniger Autos verkauft werden. So steigen auch andere Autohersteller in das Geschäft der Fahrdienste ein. Daimler kaufte die App MyTaxi, und die Opel-Mutter General Motors investierte 500 Millionen Dollar in den Uber-Konkurrenten Lyft. Zudem will GM laut Medienberichten Roboter-Taxis testen.

ar/wen (dpa, afp, ap)

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