VW will in den USA keine Diesel mehr anbieten
23. November 2016"Wir gehen derzeit davon aus, dass wir in den USA keine neuen Dieselfahrzeuge mehr anbieten. Der Grund dafür sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen", sagte Markenchef Herbert Diess dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). Gerade bei den durch die VW-Dieselaffäre bekannt gewordenen Stickoxiden sind die Grenzwerte in den USA viel höher als in Europa. Wegen des Abgasskandals hatte Volkswagen den Verkauf von Dieselmodellen schon im Herbst vergangenen Jahres eingestellt.
Diess äußerte die Erwartung, dass es in der gesamten Automobilbranche ähnlich Sparprogramme geben wird wie den in der vergangenen Woche von VW verkündeten Zukunftspakt. "Das wird in der gesamten Branche passieren, auch in anderen Regionen." Volkswagen sei nur der erste Autohersteller, der konsequent umbaue.
23.000 Stellen fallen in Deutschland weg
Das VW-Sparprogramm sieht die Streichung von 23.000 Arbeitsplätzen in Deutschland bis zum Jahr 2020 vor. Die anstehende Neuausrichtung bei VW dürfte erfolgreich verlaufen. "Die Marke Volkswagen hat Potenzial, wir müssen es nur gemeinsam heben. Und deswegen bin ich hierher gekommen."
Am Dienstag hatte Diess bei der Vorstellung der Strategie für die schwächelnde Hauptmarke des Wolfsburger Konzerns angekündigt, in Zukunft auf Elektroautos zu setzen. "Spätestens 2025 wollen wir Weltmarktführer bei der E-Mobilität sein", sagte. Dann wolle VW eine Million Elektroautos pro Jahr verkaufen.
Damit ändert der Traditionskonzern erneut seinen Kurs. Nach dem rasanten Wachstum der vergangenen Jahre unter dem damaligen Konzernchef Martin Winterkorn hatten die Wolfsburger unter dem Druck des Dieselskandals eigentlich angekündigt, sich vom Ziel der Größe verabschieden zu wollen.
zdh/hb (rtr, dpa)