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Politik

Hoffnung im Jemen auf Friedensgespräche

3. Dezember 2018

Die Chancen auf Frieden für den Jemen wachsen: Der hinter den Huthi-Rebellen stehende Iran kündigte an, die UN-Gespräche in Schweden zu unterstützen. Auch aus Saudi-Arabien kamen Zeichen des Entgegenkommens.

Jemen Konflikt - Zerstörungen in der Hauptstadt Sanaa
Bild: Getty Images/AFP/M. Huwais

Fast vier Jahre dauert der Krieg in dem von einer Hungerkatastrophe bedrohten Jemen. Nun hat der Iran, der die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen unterstützt, Bereitschaft für die Wiederaufnahme der Friedensgespräche signalisiert. Unter Vermittlung der Vereinten Nationen (UN) sollen noch im Dezember in Schweden Vertreter der Konfliktparteien zu Verhandlungen zusammen kommen. Die Führung in Teheran sei bereit, eine politische Lösung zu finden, erklärte das Außenministerium laut Staatsfernsehen.

Um Gespräche mit den Rebellen aufzunehmen, wird der UN-Sondergesandte Martin Griffiths noch an diesem Montag in Sanaa erwartet. Griffiths werde in die von den Huthi-Rebellen kontrollierte jemenitische Hauptstadt reisen, sagte ein UN-Vertreter. Von dort werde er zusammen mit der Delegation der Huthi-Rebellen zu den Konsultationen nach Schweden fliegen, berichteten Huthi-Kreise der Deutschen Presse-Agentur. Griffiths war bereits im November durch den Jemen gereist, um zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln.

Behandlung für verletzte Rebellen

Auch aus Saudi-Arabien kamen zuletzt Zeichen des Entgegenkommens. Die von dem Königreich geführte Allianz an der Seite der gewählten jemenitischen Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi stimmte zuletzt der Behandlung verletzter Huthi-Kämpfer im Oman zu. Dafür wurden mit einer UN-Machine 50 verletzte Huthi-Rebellen aus Sanaa ausgeflogen. Ein Sprecher der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen sprach laut der amtlichen saudiarabischen Nachrichtenagentur SPA von einer "vertrauensbildenden Maßnahme" vor den bevorstehenden Friedensgesprächen. Die medizinische Versorgung der verletzten Huthi-Kämpfer war zuletzt eine zentrale Bedingung der Huthis für eine Teilnahme an den Gesprächen gewesen, die laut Insidern am Mittwoch beginnen könnten.

Verletzte Huthi-Kämpfer im Jemen (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/M. Huwais

Ein weiteres wichtiges Thema bei den geplanten Friedensgesprächen soll nach UN-Angaben die Wiedereröffnung des internationalen Flughafens von Sanaa sein. Der Flughafen wird von den Huthi-Rebellen kontrolliert und ist durch Luftangriffe der Militärkoalition weitgehend zerstört worden. Der Konflikt im Jemen gilt als Stellvertreterkrieg des schiitischen Iran mit dem sunnitischen Saudi-Arabien. Beide Staaten buhlen um die Vormacht in der gesamten Golf-Region. Im September war ein am UN-Sitz in Genf angesetztes Treffen gescheitert, weil Vertreter der Rebellen nicht erschienen waren.

15 Millionen von Hungersnot bedroht

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg, in dem nach UN-Angaben bereits etwa 10.000 Menschen getötet wurden, unter ihnen tausende Zivilisten.  Schon jetzt hungern mehr als acht Millionen Menschen, laut den UN könnten es zu 14 Millionen werden. Saudi-Arabien ist mit den USA verbündet, geriet zuletzt aber wegen des Mordes an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi unter Druck. Angesichts dessen könnte die Führung in Riad nach Einschätzung westlicher Beobachter nun empfänglicher für Forderungen nach einem Entgegenkommen im Jemen geworden sein.

sam/stu (afp, dpa) 

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