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Wachstum verliert Tempo

Klaus Ulrich14. August 2012

Kauffreudige Verbraucher und steigende Exporte haben die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal zwar auf Wachstumskurs gehalten - die weiteren Aussichten sind allerdings trübe.

Ein Arbeiter kontrolliert eine Schere, mit der Alublech zugeschnitten wird (Foto: dapd)
Bild: dapd

Das Bruttoinlandsprodukt kletterte von April bis Juni um 0,3 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zu Jahresbeginn waren es noch 0,5 Prozent. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet, wobei die Schätzungen zwischen minus 0,2 und plus 0,4 Prozent lagen.

"Nach vorläufigen Berechnungen sind die Exporte etwas stärker gestiegen als die Importe", schreiben die Statistiker. "Außerdem wurde im Inland sowohl von den privaten als auch von den öffentlichen Haushalten mehr konsumiert als im Vorquartal." Der Rückgang der Investitionen - vor allem in Maschinen, Geräte und andere Ausrüstungen - konnte so kompensiert werden. Details gibt das Statistische Bundesamt am 23. August bekannt.

Wirtschaftswachstum läßt nach

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Scharfer Gegenwind

Verglichen mit anderen Euro-Ländern steht Deutschland damit gut da. In Italien brach das Bruttoinlandsprodukt um 0,7 Prozent ein, in Belgien um 0,6 Prozent und in Spanien um 0,4 Prozent. Frankreichs Wirtschaft stagnierte. In der gesamten Euro-Zone fiel das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Brüssel mit.

In den nächsten Monaten könnte aber auch Europas größte Volkswirtschaft nach Prognose von Ökonomen schrumpfen. Exporte, Produktion und Industrieaufträge waren zuletzt gesunken. Der Ifo-Geschäftsklimaindex als wichtigstes Konjunkturbarometer liegt auf dem niedrigsten Niveau seit März 2010.

Auch die Bundesregierung befürchtet einen Rückschlag angesichts der Dauerkrise in Europa. "Die weiteren Aussichten für die deutsche Wirtschaft bleiben erst einmal verhalten und sind mit erheblichen Risiken behaftet", warnte das Wirtschaftsministerium jüngst: "Vor allem die Schuldenkrise in einigen Ländern des Euroraums wirkt erneut belastend, schürt Verunsicherung und führt zu Zurückhaltung in der Wirtschaft." Zudem bleibe die Weltwirtschaft fragil.

ul/wa (rtr, dpa, dapd, afp)

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