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Musik

Wacken 2017 Tag 3

4. August 2017

Die DW-Reporterinnen Annabelle Steffes und Silke Wünsch sind unterwegs auf dem größten Metalfestival der Welt. Am dritten Tag kämpfen sie gegen ein Unwetter von oben und eine zähe Masse von unten....

Deutschland Wacken - Open Air Wacken 2017: Reporterin Annabelle Steffes unterhält sich fröhlich mit einem schlammbedeckten Mann
Bild: DW/S. Wünsch

Schlammschlacht in Wacken

01:16

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Tag 3 beginnt sonnig. Wir fangen an zu arbeiten, Annabelle schneidet die Videoclips zusammen und Silke läuft übers Camp und macht Fotos. Auch mal vom Autodach aus. Um uns herum - wie jeden Tag - volle Beschallung aus den Nachbarcamps. Wir haben uns an den Lärmpegel gewöhnt. Auf dem Campingplatz ist es sogar ruhiger als im Pressezelt direkt neben den Bühnen. Wir sind guter Dinge, dass wir alles schaffen und rechtzeitig zur Eröffnung des Infields - der Zone vor den Wackener Hauptbühnen - auf dem Festivalgelände sind.

Zum Fotografieren steigt Silke auch schonmal aufs AutodachBild: DW/A. Steffes-Halmer

Das "echte" Wacken-Feeling

Im Westen wird der eben noch blaue Himmel dunkel. Viel zu schnell. Plötzlich eine Windböe - und unser Pavillon knickt ein. Bevor Silke mit Hammer und Hering versucht, das Schutzdach zu richten, prasselt der Regen auf uns herunter. Annabelle hält den Pavillon provisorisch fest. Der Regen fegt drunter durch, unsere noch laufenden Computer, Handys und Strom werden geduscht. Silke packt alles zusammen, stopft es in Annabelles Zelt. Da drin ist es auch nass. Wir können nichts mehr tun, nur noch abwarten, bis es nachlässt. Wir sind bis auf die Haut durchnässt. Auch das gehört zu Wacken.

Unseren Nachbarn geht es nicht anders. Sie halten ihre Pavillons fest, manche Zelte sind einfach zusammengeknickt, liegen am Boden und erinnern ein wenig an Skelette von verendeten Tieren. Nach zehn Minuten ist alles vorbei. Schadensbegrenzung. Annabelles Zelt wird entwässert, die Technik trockengelegt. 

Trauriges Bild - wie immer nach einem der Wacken-SchauerBild: DW/S. Wünsch

Und wieder Schlamm

Das Infield wird währenddessen ohne uns gestürmt. Im strömenden Regen! Es dauert nicht lange, bis es sich in einen gigantischen Schlammsee verwandelt. Den Metalheads ist es egal, sie kennen das. Was wäre Wacken ohne Matsch? Witze werden gemacht - über die Drainage, die im letzten Jahr gelegt wurde, um das Infield trockener zu halten. Das scheint nicht funktioniert zu haben.

Nachdem wir im Camp alles in Ordnung gebracht und unser Material nach Bonn ins Funkhaus geschickt haben, stapfen wir Richtung Festivalgelände durch knöcheltiefen Matsch. Uns begegnen schlammbedeckte Wacken-Fans, an denen die braune Masse langsam zu einer Kruste trocknet - der Begriff "Krustentiere" kursiert. 

Wenn der Schlamm getrocknet ist, wird er zum "Krustentier"Bild: picture-alliance/dpa/D. Reinhardt

Rock-Urgesteine

Status Quo stehen noch auf der Bühne, als wir auf dem Gelände ankommen. Zu den Klängen von "Rockin' all over the World" genehmigen wir uns einen Imbiss und freuen uns auf den Auftritt von Accept. Die deutschen Metal-Urtiere haben sich für ihre Show ein ganzes Symphonieorchester auf die Bühne geholt. Das Spektakel dauert gute zwei Stunden, Klassik und Rock gemischt - für manche sind die langen klassischen Passagen eine harte Prüfung. Die Reaktionen im Publikum sind unterschiedlich: Von "braucht man nicht" bis "super und gigantisch". Alle Accept-Fans müssen auf den größten Klassiker der Band bis zum Schluss des Auftritts warten. Mit lautem Geballer und Pyrotechnik beenden Accept ihren Gig mit "Balls to the Walls".

Volbeat sind der Top-Act an diesem AbendBild: DW/S. Wünsch

Schließlich stürmen Volbeat die Bühne. Die Dänen begeistern die Fans mit ihrem Mainstream-Rock und spielen natürlich ihre Hits wie "Fallen" und "Cape of our Hero". Wir gehen ins Wackinger Village, beenden den langen Tag mit einem Metbier zum Feierabend und treten den langen Weg durch den Schlamm zurück zum Camp an.

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