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WADA analysiert Olympia-Proben neu

15. März 2016

Sportler, die bei den Olympischen Spielen in London und Peking gedopt angetreten sind und bislang unentdeckt blieben, müssen zittern. IOC und WADA wollen mögliche Betrüger mit neuen Analysemethoden überführen.

China Hinweisschild für die Doping-Kontrolle in Peking (Foto: Gero Breloer/dpa)
Bild: picture alliance/dpa/G. Breloer

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) lassen Hunderte von Dopingproben der Olympischen Spiele in Peking 2008 und London 2012 neu analysieren. Das teilte das IOC am Dienstag mit. Die Untersuchungen sollen noch vor den Sommerspielen im August in Rio de Janeiro abgeschlossen sein. Schließlich stehen die Proben jener Sportler im Fokus, die bereits 2008 oder 2012 teilgenommen hatten und in Rio vor einem weiteren Start stehen.

"Das Ziel dieses Programms ist es, Athleten zu stoppen, die in London oder Peking betrogen haben", erklärte Richard Budgett, der IOC-Direktor für Medizin und Wissenschaft. "Wir hatten damals nicht die Analysemethoden, die wir heute haben." Die Ergebnisse sollen in "einigen Wochen oder Monaten" vorliegen, mit den Analysen habe man bereits begonnen. Das IOC und die WADA hatten sich vorher darauf geeinigt, welche Athleten aus welchen Sportarten und Ländern besonders im Fokus stehen.

Briten mit Schlüsselrolle in Rio

Das IOC begrüßte zudem die Initiative der WADA, vor Rio eine Task Force einzurichten, wobei eine Schlüsselrolle der britischen Anti-Doping-Agentur UKAD zukommt. Konkret soll die Organisation bei der Erarbeitung von Standardprozeduren beraten und Lücken im Kontrollprozess aufdecken.

"Das ist ein wichtiger Schritt für den Sport auf der ganzen Welt und den Schutz sauberer Athleten", teilte die UKAD mit: "Dies ist eine Chance für die internationalen Verbände und die nationalen Anti-Doping-Agenturen, zusammenzuarbeiten und dafür zu sorgen, dass die Dopingtests vor den Spielen zielgerichtet, aussagekräftig und effektiv sind."

Zuletzt hatte die UKAD bereits einen Kooperationsvertrag mit der suspendierten russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA abgeschlossen und damit die Planung der Tests russischer Athleten übernommen. Im Zuge des Dopingskandals in der Leichtathletik hatte die WADA zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Neben der Suspendierung der RUSADA wurde dem Moskauer Anti-Doping-Labor die Akkreditierung entzogen.

Weiterer prominenter Meldonium-Fall

Derweil gibt es mit der ukrainischen Halleneuropameisterin über 800 Meter, Natalija Lupu, einen weiteren Meldonium-Fall. Lupu wird die anstehende Hallen-Weltmeisterschaften der Leichtathleten vom 17. bis 20. März in Portland (USA) verpassen. Der ukrainische Verband teilte am Dienstag mit, Lupu habe für die Titelkämpfe wegen "Bedenken hinsichtlich der Verwendung von Meldonium" durch die Welt-Anti-Doping-Agentur abgesagt.

Es blieb allerdings zunächst unklar, ob Lupu auch von WADA-Seite von der WM ausgeschlossen wurde. In der Verbandsmitteilung sagte Lupu, sie habe Meldonium über Jahre aus medizinischen Gründen verwendet.

asz (sid, dpa)

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