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Politik

Waffenruhe im Jemen verlängert

2. August 2022

Millionen Menschen in dem armen Land auf der arabischen Halbinsel hoffen auf einen dauerhaften Frieden. Doch der ist keineswegs in Sicht - trotz Atempause.

Jemen | Zerstörung nach Gefechten in Taez
Vielerorts sind Spuren der jahrelangen Kämpfe zu sehen - hier eine Aufnahme aus der Stadt Taiz vom MaiBild: AHMAD AL-BASHA/AFP/Getty Images

Kurz vor Ablauf einer Waffenruhe im Bürgerkriegsland Jemen haben sich die Konfliktparteien auf eine Verlängerung geeinigt. Wie der UN-Sondergesandte Hans Grundberg mitteilte, soll die Feuerpause für zwei weitere Monate gelten.

Die Vereinbarung hatte in dem Krieg mit mehr als 150.000 Todesopfern, darunter weit über 10.000 Zivilisten, zu einem Rückgang der Gewalt geführt. Sie habe der notleidenden Bevölkerung eine "Ruhepause und Hoffnung" gegeben, teilten 30 Hilfsorganisationen kurz vor der Verlängerung mit. Dieser Fortschritt dürfe nicht verspielt werden, erklärten CARE, Oxfam, das International Rescue Committee und andere.

Weit mehr als 1000 Verstöße

Die Waffenruhe war Anfang April zunächst für zwei Monate in Kraft getreten und im Juni erstmals verlängert worden. Alle Bemühungen um eine politische Lösung sind bisher gescheitert. Zivilisten werden weiterhin etwa durch Landminen getötet. Das Analyseprojekt ACLED zählte 300 Todesopfer und 1700 Verstöße gegen die Feuerpause seit deren Beginn.

Der schwedische Diplomat Hans Grundberg ist UN-Sondergesandter für den Jemen (Archivbild)Bild: Fayez Nureldine/AFP

Der seit sieben Jahren andauernde Konflikt, der das arme Land auf der arabische Halbinsel in eine humanitäre Katastrophe gestürzt hat, ist ein Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Beide Mächte ringen um die Vorherrschaft in der Region. Riad kämpft im Jemen mit mehreren Verbündeten gegen die Huthi-Rebellen, die weite Teile des Nordens beherrschen und die als verlängerter Arm Teherans gelten.

UN: Humanitäre Krise Nummer eins

Die Vereinten Nationen stufen den Krieg und dessen Folgen als schlimmste humanitäre Krise weltweit ein. Große Teile der Bevölkerung sind zumindest von indirekten Folgen der Kämpfe - etwa fehlende Medikamente, Hunger und Mangel an Trinkwasser - betroffen. Mehr als vier Millionen Einwohner wurden nach UN-Angaben vertrieben.

jj/ehl (dpa, afp, rtr, ap)