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Politik

Waffenruhe im Jemen wird verlängert

2. Juni 2022

Die Anfang April in Kraft getretene Waffenruhe wäre ursprünglich an diesem Donnerstagabend ausgelaufen. Nun haben sich die Kriegsparteien auf eine Verlängerung der Feuerpause um zwei Monate geeinigt.

Menschen gehen durch die Stadt Taez im Jemen
Die Stadt Taez im Jemen Bild: AHMAD AL-BASHA/AFP/Getty Images

Die Kriegsparteien im Bürgerkriegsland Jemen haben sich auf eine Verlängerung der im April ausgehandelten Feuerpause geeinigt. "Die Konfliktparteien haben dem Vorschlag der Vereinten Nationen zugestimmt, den derzeitigen Waffenstillstand im Jemen zu verlängern", sagte der UN-Sonderbeauftragte, Hans Grundberg. Er wolle weiterhin mit beiden Lagern zusammenarbeiten, um "auf eine nachhaltige politische Lösung des Konflikts hinzuarbeiten".

Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis seit 2015 gegen die Huthi-Rebellen. Riad sieht in ihnen einen verlängerten Arm seines Erzfeindes Iran und will dessen Einfluss im südlichen Nachbarland zurückdrängen. Der Konflikt gilt als Stellvertreterkrieg zwischen den beiden Erzrivalen. Dem Analyseprojekt ACLED zufolge wurden seit Kriegsbeginn mehr als 150.000 Menschen getötet, darunter mehr als 14.000 Zivilisten.

Seit 2016 keine Feuerpause mehr

Die Frist der Anfang April in Kraft getretenen Waffenruhe wäre ursprünglich am Donnerstagabend ausgelaufen. Die Verlängerung schließt laut Grundberg nun direkt daran an. Zuvor hatte es seit 2016 keine Feuerpause mehr in dem Land gegeben. "Der Waffenstillstand stellt eine bedeutende Wende im Verlauf des Krieges dar", sagte Grundberg.

Nach UN-Angaben ist die Gewalt im Land seit Beginn der Waffenruhe deutlich zurückgegangen. Zudem konnten Schiffe in den Hafen von Hudaida gelassen werden, um dringend benötigten Treibstoff ins Land zu bringen. Erstmals seit sechs Jahren flogen außerdem wieder kommerzielle Flüge zum und vom internationalen Flughafen Sanaa.

Im vergangenen Monat führten beide Konfliktparteien erstmals direkte Gespräche unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen in Jordanien. Dabei ging es unter anderem um die Öffnung von Straßen im Land. Ob aber langfristig Fortschritte auf politischer Ebene folgen, ist nicht klar.

pg/uh (dpa, rtr)

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