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PolitikSudan

Waffenruhe im Sudan um fünf Tage verlängert

30. Mai 2023

Wenige Stunden vor Auslaufen der bisherigen Feuerpause haben sich die Konfliktparteien im Sudan auf eine Verlängerung geeinigt. Auch wenn es immer wieder zu Kämpfen kommt, war zuletzt immerhin humanitäre Hilfe möglich.

Bewohner der sudanesischen Hauptstadt Karthum versorgen sich mit Wasser
Bewohner von Karthum versorgen sich mit WasserBild: Marwan Ali/AP/picture alliance

Saudi-Arabien und die USA teilten als Vermittlerstaaten mit, die zuvor bis Montagabend vereinbarte Feuerpause habe Hilfslieferungen an rund zwei Millionen Menschen im Sudan ermöglicht. Die Verlängerung solle Raum für weitere humanitäre Hilfen und für Gespräche über einen längerfristigen Waffenstillstand schaffen. Das UN-Welternährungsprogramm teilte mit, es habe in der Hauptstadt Khartum am Samstag mit der Verteilung von Nahrungsmitteln beginnen können und bereits Tausende Menschen erreicht.

Die Kämpfe dauern trotz der Verlängerung der brüchigen Waffenruhe offenbar an. Einwohner berichteten heute von Gefechten im Süden der Hauptstadt Khartum und in Nyala, der Hauptstadt des Bundesstaates Süd-Darfur. "Die Armee ist bereit, bis zum Sieg zu kämpfen", sagte Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan bei einem Truppenbesuch in Khartum, eine Aussage, die nicht zu einer Feuerpause passt.

In Khartum war es bereits vor Ablauf der zunächst bis Montagabend geltenden Waffenruhe erneut zu heftigen Kämpfen gekommen. Anwohner berichteten von anhaltenden Auseinandersetzungen zwischen dem Militär und der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF).

Beide Seiten hatten sich am vorvergangenen Samstag auf eine einwöchige Waffenruhe verständigt, die von den USA und Saudi-Arabien überwacht wurde. Beide Staaten hatten am Sonntag sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz vorgeworfen, wiederholt die Waffenruhe gebrochen zu haben. Die Konfliktparteien hätten so den Zugang für Hilfslieferungen und die Wiederherstellung wichtiger Dienste wie der Telekommunikation behindert.

Mehr als 1800 Tote, eine Million Vertriebene

Die Gefechte zwischen der Armee von Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan und der Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo hatten Mitte April begonnen. Seitdem wurden nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Acled mehr als 1800 Menschen getötet.

Zerstörte und geplünderte Tankstelle in KhartumBild: AFP/Getty Images

Mittlerweile gibt es im Sudan nach UN-Angaben mehr als eine Million Vertriebene, rund 350.000 Menschen flohen ins Ausland. Seit dem Ausbruch der Kämpfe wurden mehrere verkündete Waffenruhen nicht eingehalten. 

gri/fw (rtr, afp, dpa)

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