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Konflikte

Waffenruhe hält an Tag zwei besser

20. November 2016

Die für das Wochenende vereinbarte Waffenruhe zwischen Regierungstruppen und Rebellen im Jemen ist erst am zweiten Tag weitgehend eingehalten worden. Außenminister Steinmeier setzt auf eine Lösung am Verhandlungstisch.

Ein regierungsnaher Kämpfer geht durch Ruinen der Stadt Taes (Foto: Reuters)
Ein regierungsnaher Kämpfer geht durch Ruinen der Stadt TaesBild: Reuters/A.Mahyoub

Am Sonntag ging die Gewalt zurück: In der von den Huthi-Rebellen kontrollierten Hauptstadt Sanaa gab es keine Luftangriffe, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Auch in der Stadt Taes war es deutlich ruhiger als am Vortag, wie aus Militärkreisen verlautete. Es gebe lediglich einige "Schusswechsel".

Gegenseitige Anschuldigungen

Die arabische Militärkoalition beschuldigte aber die Huthi-Rebellen, drei Raketen abgeschossen zu haben, die sie in der östlichen Provinz Mareb abgefangen hätte. Ein Sprecher der Koalition sagte dem saudischen Sender Al Arabiya, dass die Rebellen bisher schon 185 Mal die Waffenruhe gebrochen hätten. Die von den Rebellen kontrollierte Nachrichtenagentur Saba berichtet dagegen, dass regierungsnahe Truppen Teile von Mareb beschießen würden. Die wechselseitigen Anschuldigungen lassen sich nicht von unabhängiger Seite bestätigen.

In der Hauptstadt Sanaa gehen die Menschen während der Waffenruhe auf dem Alten Markt einkaufenBild: Reutes/M. Al-Sayaghi

Nach mehreren erfolglosen Vermittlungsversuchen war am Samstag um 12.00 Uhr Ortszeit ein Waffenstillstand in Kraft getreten, der zumindest 48 Stunden halten sollte. Die Waffenruhe wackelt seit ihrem Beginn. Aus verschiedenen Regionen wurden am Samstag Kämpfe gemeldet. Die Gefechte um die Stadt Taes dauerten Militärkreisen zufolge an. Im Laufe der Woche waren bei den Kämpfen um die Stadt dutzende Menschen getötet worden, darunter Zivilisten. Die Regierungstruppen versuchen, Stadtviertel von Taes von den Rebellen zurückzuerobern.

Steinmeier: Bevölkerung muss versorgt werden 

Dass die Zahl der Feuergefechte am Sonntag offenbar zurückging, weckte für Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ein wenig Hoffnung. Er rief zur Wahrung der Waffenruhe auf. "Nur wenn die Kampfhandlungen aufhören, kann humanitärer Zugang gewährleistet und die notleidende Bevölkerung mit den so dringend benötigten Hilfslieferungen versorgt werden", erklärte er. Dann seien auch wieder Fortschritte im politischen Prozess möglich. Steinmeier sieht es als Ziel, dass die Konfliktparteien zu Gesprächen über eine Friedenslösung unter Vermittlung des UN-Sondergesandten an den Verhandlungstisch zurückkehrten.

Für immer vom Hunger gezeichnet

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Die inzwischen sechste Vereinbarung zum Waffenstillstand für das Land wurde von der arabischen Militärkoalition verkündet, die die Regierungstruppen im Kampf gegen die Aufständischen mit Luftangriffen unterstützt. Die Huthi-Rebellen erklärten sich zur Einhaltung des Waffenstillstands bereit.

Der Krieg brach voll aus, als Huthi-Rebellen vor zwei Jahren Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi entmachteten. Im März 2015 griff eine Koalition unter Führung von Saudi-Arabien ein und kämpft seitdem an der Seite von Hadi-Anhängern gegen die Aufständischen. Diese wiederum stehen hinter Ex-Präsident Abdullah Saleh und werden vom Iran unterstützt.

ust/haz (dpa, afp, rtr)

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