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Politik

Waffenstillstand in Tripolis

16. März 2017

Nach schweren Kämpfen in Libyens Hauptstadt Tripolis haben sich die rivalisierenden Gruppen auf einen Waffenstillstand geeinigt. Unter anderem war bei den Gefechten ein Ex-Premier verletzt worden.

Libyen Kämpfe in Tripoli
Bild: Reuters/H. Amara

Das Abkommen zwischen der von den UN eingesetzten Einheitsregierung und rivalisierenden Milizen sieht vor, dass die Angriffe sofort enden. Das teilte das Verteidigungsministerium der international anerkannten Regierung mit. Zudem sollen alle bewaffneten Gruppen innerhalb von 30 Tagen aus Tripolis abziehen.

Die Kämpfer der Einheitsregierung wollen Milizen aus Tripolis vertreibenBild: Reuters

Zwischen Truppen der Einheitsregierung und Milizen einer selbst ernannten "Regierung der Rettung" waren am Dienstag im Süden von Tripolis Gefechte ausgebrochen, als Milizen der Einheitsregierung die Truppen einer islamistisch geprägten Gegenregierung vertreiben wollten. Die Gewalt breitete sich in große Teile der Stadt und angrenzende Regionen aus. Für die Einwohner gab es laut Berichten keinen Ausweg, um vor den Kämpfen zu fliehen. Die Anwohner versteckten sich in ihren Häusern, die teilweise beschossen worden seien. Das öffentliche Leben in Tripolis brach zusammen, Schulen wurden geschlossen. Der Stadtrat sagte in einem Statement, die Lehreinrichtungen würden erst wieder öffnen, wenn die Lage wieder stabil sei.

Lange schwelender Konflikt

Bei den Kämpfen wurde auch der ehemalige Ministerpräsident Chalifa Ghweil verletzt. Seine Verletzungen seien jedoch nicht lebensgefährlich, verlautete aus seinem Umfeld. Anhänger des Ex-Regierungschefs hatten sich am Mittwoch mehrere Stunden lang Kämpfe mit Soldaten der Einheitsregierung geliefert, bevor sie sich aus ihrem Hauptquartier im Zentrum der Stadt zurückzogen. Ghweil erkennt die Einheitsregierung nicht an.

Die libysche Einheitsregierung wurde Ende 2015 unter Vermittlung der Vereinten Nationen gebildet und nahm ihre Arbeit in Tripolis vor etwa einem Jahr auf. Die Führung unter Ministerpräsident Fajis al-Sarradsch konnte sich aber bislang nicht durchsetzen und die zwei weiteren, rivalisierenden Regierungen im Land - die islamistisch geprägte in Tripolis und eine eher weltliche im ostlibyschen Tobruk - ersetzen. In der Hauptstadt Tripolis hat sie sich die Unterstützung einflussreicher Milizen gesichert, einzelne Bezirke hat sie jedoch nicht unter Kontrolle.

 

pab/stu (afp, dpa, rtr)

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