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Musik

Wagner-Orte

26. September 2013

Eine Straße, ein Denkmal, ein Gebäude? Was erinnert an Richard Wagner und sein Werk? Begeben Sie sich auf Spurensuche und schicken Sie ein Foto und einen kurzen Text an wagner200 (at) dw.de!

Büste Richard Wagners im Garten des Jagdschlosses Graupa (Foto: DW/S. Bartlick)
Bild: DW/S. Bartlick

Träumender Wagner in Graupa

Im Garten des Jagdschlosses Graupa träumt Richard Wagner vor sich hin. Und zum Träumen lädt er ja auch ein, der lauschige kleine Ort südlich von Dresden. Hier ist Wagner wandern gegangen, hier hat er seine Oper "Lohengrin" entwickelt. Hier ist er noch heute ganz bei sich.

Bild: DW/S. Schellhaaß

Villa Siegfried auf Sylt

Der Ort Westerland auf der Nordseeinsel Sylt ist eher als Partymeile und Touristen-Magnet bekannt. Am Ortsrand werden aber leisere Töne angeschlagen. Dort liegt direkt hinterm Deich die "Villa Siegfried". Ob hier echte Wagner-Fans wohnen, ist nicht bekannt. Aber wer eine Radtour auf Sylt macht und durch Westerland fährt, kommt automatisch an dieser Villa vorbei. Mit freiem Blick auf das Meer hätte es hier sicher auch dem Komponisten gefallen!

Bild: DW/H. C. von Bock

Mehrzweckhalle in Bayreuth

Bayreuth hat einen neuen Wagnerort. Im Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag des berühmten Komponisten will man hier den ganzen Wagner zeigen. Um auch seine Frühwerke zu präsentieren, wurde kurzerhand eine Mehrzweckhalle zum Opernhaus umfunktioniert. Richard Wagner hatte einst verboten, seine "Jugendsünden" im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel aufzuführen. Für Wagner-Fans gibt es jetzt "Die Feen", "Das Liebesverbot" und "Rienzi" neu zu entdecken.

Bild: DW/S. Bartlick

Wegweiser in Graupa

In Graupa gibt es einen Bäcker aus der guten alten Zeit, ein paar Häuser und viel Wagner! Man kann die authentisch nachgestalteten Wagnerräume besichtigen, im nahe gelegenen Jagdschloss Graupa wird in einer modernen, multimedialen Schau Wagners Lebens- und Schaffensweg in Sachsen bis 1850 vorgestellt, und durch den Schloßpark führt ein kurzweiliger Wagner-Kulturpfad. Wagner für alle Sinne!

Bild: DW/H. C. von Bock

Parsifal-Apotheke in Bayreuth

Sie trägt den Namen von Richard Wagners musikalischem Vermächtnis: Parsifal.
Ein Bühnenweihfestspiel nannte der Meister seine letzte Oper, deren Uraufführung er 1882 noch selbst auf dem Grünen Hügel erlebte. Äußerst günstig für die Festivalbesucher heute liegt die Parsifal-Apotheke direkt neben dem Bahnhof in Bayreuth. Mancher Wagnerfan kann sich hier auf dem Weg zum Festspielhaus noch Nervennahrung holen oder, wenn der emotionale Rausch zu heftig war, etwaige Erschöpfungszustände nach der Aufführung behandeln lassen.

Bild: DW/von Bock

Palazzo Vendramin in Venedig

Wagner entdeckte dieses Schmuckstück am Canal Grande bei einer seiner Reisen nach Venedig und war sofort begeistert. Der Meister beschloss, dort den Winter 1882 zu verbringen, um sich von den Strapazen der Uraufführung des Parsifal in Bayreuth zu erholen. Er ahnte nicht, dass er hier die letzten fünf Monate seines Lebens verbringen würde, das am 13. Februar in eben diesem Palazzo Vendramin Calergi endete.

Heute ist im Palast ein Spielcasino untergebracht, Ironie des Schicksals, war Wagner doch zeitlebens in Geldnöten. An den weltberühmten Komponisten erinnert eine kleine Plakette. Und seit 1994 kann man, nach vorheriger Anmeldung, die Räume des Meisters besichtigen - auch das Zimmer, in dem er seinen letzten Atemzug getan hat.

Bild: DW/U. Sommer

Wagner-Büste in Venedig

In Venedig hat der gute Richard (in den Giardini) in diesem Winter leider etwas an Substanz verloren. Oder Obelix hat einen Abstecher in die Lagunenstadt gemacht....

Bild: DW/S. Bartlick

Buchmesse Leipzig

An ihm musste jeder vorbei, der die Leipziger Buchmesse (14. bis 17. März) besucht hat. Und auch in den Messehallen war Richard Wagner allgegenwärtig. Denn im Jubiläumsjahr erscheinen zahlreiche Bücher über ihn, sein Werk und seine Vorlieben, über seine Frauen und seine Hunde. Bücher für Insider, Entdeckungslustige, für Ältere und auch für ganz Junge. Richard Wagner, der heimliche Star dieser Frühjahrsbuchmesse!

Bild: cc by-sa/Eisenacher

Wagner-Denkmal in Berlin

Das Richard-Wagner-Denkmal im Großen Tiergarten ist ein vom Bildhauer Gustav Eberlein 1901 bis 1903 geschaffenes monumentales Sitzdenkmal für den Komponisten Richard Wagner. Es befindet sich gegenüber der Indischen Botschaft in der Tiergartenstraße. Vor Regen und Schnee schützt ein mächtiges Dach, was auch ganz lebendige wohnungslose Menschen zu schätzen wissen.

Bild: DW/S. Bartlick

Wagners Weinstube in Leipzig

Leipzigs Zentrum bezaubert mit seiner Altbausubstanz sowie zahlreichen Passagen und verwunschenen Innenhöfen. In einem dieser Höfe, unweit des Ortes, an dem einst Richard Wagners Geburtshaus stand, versteckt sich in einem Fachwerkhaus eine gemütliche Weinwirtschaft. Ihren Namen verdankt sie Richard Wagner. Beziehungsweise dem Richard-Wagner-Platz, an dem sie postalisch gemeldet ist.

Bild: DW/S. Bartlick

Siegfriedplatz in Leipzig

Der Siegfriedplatz in Leipzig liegt im Zentrum des sogenannten Rundlings. So wird eine Wohnanlage aus 24 Häusern genannt, die 1929/30 im Ortsteil Lößnig in Form von drei konzentrischen Kreisen errichtet wurde. Der Zugang zu den Häusern der beiden äußeren Ringe erfolgt vom Nibelungenring. Die Gebäude wurden im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet, die 624 Wohnungen haben elf unterschiedliche Grundrisse und verschiedene Größen und sind alle zum Licht hin ausgerichtet. Bei der kompletten Sanierung der denkmalgeschützten Anlage 1993 - 1997 wurden auch fünf kriegszerstörte Blöcke wieder errichtet.

Bild: DW

Strandpromenade von Montevideo

Sommer, Sonne, Strand ... Das war es, was ich von meinem Besuch am Stadtstrand von Montevideo, der Playa de los Pocitos, erwartete. Ganz unverhofft stieß ich dann auf ein kleines Café an einer Straßenecke, direkt gegenüber vom Strand, mit dem schönen Namen "Oro del Rhin". Das "Rheingold" direkt am Rio de la Plata, dem silbernen Fluss. Eine wirklich schöne Entdeckung von Samira Schellhaaß in Uruguay!

Bild: DW/S.Bartlick

U-Bahnhof Richard-Wagner-Platz in Berlin

Unter der Erde ist der Richard-Wagner-Platz am heimeligsten. Deshalb bleiben manche hier länger sitzen. Oder sie schlafen eine Weile. Tagsüber spucken die U-Bahnen im Minutentakt Menschen aus und sammeln andere ein. Über der Erde ist der Platz kein Platz, sondern eine unwirtliche Kreuzung zweier mehrspuriger Straßen. Einen Imbiss gibt es, eine Kneipe mit Tradition, ein Geschäft mit Sportbekleidung, eine Bank. Die Ampelschaltung an den Fußgängerüberwegen ist für ältere Menschen zu schnell, die Deutsche Oper nur einige hundert Meter entfernt. Dort wird regelmäßig Richard Wagner inszeniert.

Bild: DW

Nibelungengasse in Wien

Rheingold-Plomben? Auf dem Weg zum Naschmarkt, gleich nachdem man Wiens innerstädtische Pracht hinter sich gelassen hat, mahnt ein Fachgeschäft für Zahnpflegeprodukte zur Mäßigung. Sein Werbebanner schmiegt sich an die Hausfassade und hinein in die Nibelungengasse. Ob sich die germanischen Helden wohl auch Gedanken um ihre Mundhygiene gemacht haben? Und beherzt mit der Zahnbürste zu Werke gingen, bevor der Tag ihnen Größeres abverlangte? Davon könnten uns die Götter ja mal ein Lied singen.

Bild: DW

Teatro Colón in Buenos Aires

Hier dirigierten Toscanini, Furtwängler und Karajan, hier sangen Lauritz Melchior, Lotte Lehmann und Kirsten Flagstadt die großen Werke der europäischen Opernliteratur und immer wieder Wagner. Bereits 1923 wurde im Teatro Colón in Buenos Aires der erste komplette Ring des Nibelungen aufgeführt. Im Jubiläumsjahr 2013 soll es nun eine Kurzfassung des Rings an einem Tag geben. Regie führt die Argentinierin Valentina Carrasco, Dirigent ist Roberto Paternostro. Die Premiere des Colón Rings soll am 27. November 2012 stattfinden.

Bild: André Gärditz

Richard-Wagner-Apotheke in Leipzig

In meiner unmittelbaren Wohnortnähe befindet sich die "Richard-Wagner-Apotheke". Im Südwesten von Leipzig gelegen, existiert diese Apotheke bereits seit dem Bestehen der ehemaligen DDR. Aufgrund ihrer zentralen Lage ist sie stark von Kunden frequentiert. Nicht umsonst liegt diese Apotheke am Rande des sogenannten "Meyersdorf" hier mitten in Leipzig, was oft mit einer namentlichen Begrüßung der Kunden durch die Angestellten der Apotheke ins Bewusstsein gerufen wird. Längere Wartezeiten für nachfolgende Kunden sind daher auch durchaus möglich, bis die kleinen und "wichtigen" Dinge des Alltags zwischen Kunde und Apotheker besprochen wurden. Hier hat man noch ein Ohr für die Belange der Kundschaft.

Aus Leipzig grüßt André Gärditz.

Bild: Rainer Traube

Nibelungenschänke in Frankfurt am Main

Wir wissen viel über die Nibelungen: wie sie lieben, hassen, intrigieren und töten. Was bei Siegfried & Co. auf dem täglichen Speisenplan stand, darüber erfahren wir nicht viel in Wagners großem Musikdrama. Unwahrscheinlich, dass Lammfrikadelle mit gegrillter Spitzpaprika und Joghurt-Tahin-Dip zum Nibelungenmenü gehörten. In der gleichnamigen Schänke in Frankfurts Norden hat man sich übrigens nicht auf altfränkische Kost spezialisiert. Hinter der wilhelminischen Fassade mit dem tümelnden Namen verbirgt sich ein Edelgrieche.