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Islands Regierungsparteien vor klarem Wahlsieg

25. April 2009

Island will sich nach der vorgezogenen Neuwahl stärker der Europäischen Union annähern. Das von der Finanzkrise hart getroffene Land könnte schon bald der EU beitreten und den Euro als Währung einführen.

Übergangs-Regierungschefin Sigurdardottir bei der Stimmabgabe (Foto: AP)
Stimmabgabe bei der Parlamentswahl: Übergangs-Regierungschefin SigurdardottirBild: AP

Es sei wichtig, dass Island unmittelbar nach der Parlamentswahl an diesem Wochenende den EU-Beitritt beantrage, sagte die Sozialdemokratin Johanna Sigurdardottir am Samstag (25.04.2009), dem Wahltag, in Reykjavik. Binnen ein bis eineinhalb Jahren könne darüber in einer Volksabstimmung entschieden werden, erklärte die Übergangs-Regierungschefin, die voraussichtlich auch nach der Wahl weiter die Geschicke des Landes führen wird.

Finanzkrise trifft Island besonders hart

Die weltweite Finanzkrise hat Island und seine 320.000 Einwohner besonders hart getroffen. Die Arbeitslosigkeit explodierte von einem auf zehn Prozent, tausende Menschen verloren ihre Ersparnisse, ein Staatsbankrott wurde nur durch einen Milliardenkredit des Internationalen Währungsfonds und der skandinavischen Länder verhindert. Außerdem konnten drei bedeutende Banken des Landes nur durch Verstaatlichung vor der Pleite gerettet werden. Die konservative Regierung war wegen ihres Krisenmanagements in die Kritik geraten. Das führte zu wochenlangen Protesten, die schließlich Ende Januar zum Rücktritt der alten Regierung beitrugen.

Im Zentrum der Krise: Die Kaupthing-BankBild: picture-alliance/ dpa

Schon vor der Wahl deutete sich in Umfragen an, dass die Sozialdemokraten von Interims-Ministerpräsidentin Sigurdardottir zusammen mit den Linksgrünen eine Mehrheit im neu gewählten Parlament erreichen. Ein Negativrekord zeichnet sich dagegen für die konservative Unabhängigkeitspartei von Ex-Ministerpräsident Geir Haarde ab, die bis zu seinem Rücktritt Ende Januar 18 Jahre lang an der Macht gewesen war.


Vom Zusammenbruch der isländischen Banken waren auch deutsche Anleger, besonders bei der isländischen Groß-Bank Kaupthing, betroffen. Sie fordern jetzt eine Auszahlung ihrer eingefrorenen Kundengelder bis Ende Mai. Der Vertreter der Kaupthing-Opfer Karlheinz Bellmann erklärte, bei manchem der geschädigten Anleger handele es sich um "Leute in echten Notlagen", die ihr Geld dringend bräuchten. (we/hf/fw/rtr/afp/ap)

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