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Politik

Wahlsieg für Sozialisten in Albanien

27. April 2021

Ministerpräsident Edi Rama steuert auf eine dritte Amtszeit zu. Das legen jedenfalls vorläufige Ergebnisse der Stimmauszählung nahe. Der Regierungschef jubelt.

Albanien Wahlen | Edi Rama
"Wir haben den Rekord gebrochen": Ministerpräsident Edi Rama spricht zu seinen AnhängernBild: Hektor Pustina/AP Photo/picture alliance

Die Sozialistische Partei (PS) von Ministerpräsident Edi Rama hat die Parlamentswahl in Albanien gewonnen. Sie dürfte 74 der 140 Mandate errungen haben, wie die Wahlkommission in Tirana nach Auszählung von 94 Prozent der Stimmen mitteilte. Bei der Wahl am Sonntag machten rund 49 Prozent der Teilnehmer ihr Kreuz bei der PS.

Rama sieht damit seiner dritten Amtszeit in Folge entgegen. Vor Tausenden jubelnden Anhängern in der Hauptstadt Tirana rief der Regierungschef: "Wir haben den Rekord gebrochen." Rama, der seit 2013 Ministerpräsident ist, hatte vor allem mit der Corona-Impfkampagne für seine Partei geworben.

Partei der Präsidentengattin stürzt ab

Das Oppositionsbündnis der Demokratischen Partei (PD) kommt dem vorläufigen Ergebnis zufolge auf 39 Prozent der Stimmen und 59 Mandate, die mit ihr verbündete Sozialistische Bewegung für Integration (LSI) auf sieben Prozent und vier Mandate. Ins neue Parlament schaffte es außerdem noch die Sozialdemokratische Partei (PSD) des umstrittenen Geschäftsmanns Tom Doshi. Mit zwei Prozent der Stimmen errang sie drei Mandate.

Jubeln für den Sieger: Unterstützer des alten und neuen Regierungschefs in TiranaBild: Hektor Pustina/AP Photo/picture alliance

Ramas linke Regierungspartei konnte im Vergleich zur Wahl 2017 sowohl ihren Stimmanteil als auch ihre Mandatszahl halten. Die national-konservative PD steigerte ihren Stimmanteil um zehn Prozentpunkte und die Zahl ihrer Mandate um 16. Klarer Verlierer der Wahl ist die LSI, an deren Spitze die Präsidentengattin Monika Kryemadhi steht. Ihr Stimmanteil halbierte sich, im Parlament verliert sie zwölf Sitze. Die PSD wiederum profitierte von den regionalen Unausgewogenheiten des Wahlsystems und ihrer relativen Stärke in der nördlichen Stadt Shkoder. Im vorigen Parlament hatte sie nur ein Mandat.

Schießerei vor der Abstimmung

Kurz vor der Wahl war es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Bei einer Schießerei vor einem Büro der Demokratischen Partei wurde ein Anhänger der Sozialisten getötet. Der Wahltag selbst verlief im Gegensatz zu früheren Abstimmungen friedlich. Auch die in der Vergangenheit üblichen Anschuldigungen im Hinblick auf Wahlbetrug und Stimmkauf blieben zunächst aus. Die Wahlbeteiligung lag mit 48 Prozent um drei Prozentpunkte über der von 2017. Diese hatte damals den historischen Tiefpunkt des Wählerinteresses markiert.

Hatte sich schon zum Sieger ausgerufen: Oppositionsführer Lulzim Basha (Archivbild)Bild: Gent Shkullaku/AFP/Getty Images

Albanien mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern zählt zu den ärmsten Ländern Europas. Die Corona-Pandemie hat die wirtschaftliche Lage des Balkanstaats noch verschlechtert, da wichtige Einnahmen aus dem Tourismussektor fehlen.

jj/fab (dpa, afp)