Seit 1901 fährt, nein, schwebt sie durch die Großstadt Wuppertal. Von den Einheimischen wird sie geliebt, dabei hatte ihre Geschichte auch tragische Seiten. Jetzt stehen einige Waggons zum Verkauf.
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Wahrzeichen zu verkaufen
Seit 1901 fährt, nein: schwebt sie durch die Großstadt Wuppertal. Von den Einheimischen wird sie geliebt, dabei hatte ihre Geschichte auch tragische Seiten. Jetzt stehen einige Waggons zum Verkauf.
Bild: picture-alliance/dpa
Schwebebahn for Sale
Na, wie wär's - würde der hier nicht gut in Ihren Schrebergarten passen? Tatsächlich sollen 21 Wagen der Schwebebahn verkauft werden, um Platz für eine neue Generation zu machen. Wer in Zukunft die Wuppertaler High Society zur Cocktailparty in einen heimischen Original-Schwebebahnwaggon einladen will, muss 5000 Euro pro Wagen bezahlen.
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Kreative Nachnutzungsideen gefragt!
Drei der Waggons aus den Siebziger Jahren werden sogar von den Wuppertaler Stadtwerken verschenkt - allerdings unter der Bedingung, dass sie in der Stadt bleiben und weithin sichtbar sind. Bewerben können sich Interessierte bis zum 13. November, indem sie unter alte-schwebebahnen@wsw-online.de eine kreative Nutzungsidee präsentieren.
Bild: DW/M. Müller
Gut festhalten!
Wie ein Pendel hängt die Bahn am Tragesystem - Schwingungen bis zu 15° Pendelwinkel nicht ausgeschlossen. Die paarweise angeordneten Räder rollen oben auf einer Schiene. Bis zu 60 Kilometer in der Stunde erreicht die Bahn im täglichen Betrieb.
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13,3 Kilometer lang Schweben
Vom Stadtteil Vohwinkel bis nach Oberbarmen führt die 13,3 Kilometer lange Strecke quer durch die größte Stadt des Bergischen Landes. Dabei ist die "Schwebebahn" der Definition nach gar keine Schwebebahn, wie der Name vermuten lässt. Im Gegensatz zu Magnetschwebebahnen besteht nämlich durchgehend Kontakt zwischen Fahrzeug und Fahrweg.
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Die Anfänge
Als die Schwebebahn 1901 eröffnet wurde, galt sie als Wunder der Technik. Carl Eugen Lange war ihr Erfinder. Im offiziellen Sprachgebrauch heißt das Verkehrsmittel auch bis heute "Einschienige Hängebahn System Eugen Langen".
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Stromfresser
Schon damals fuhr die Bahn mit Strom. 1897 wurde extra ein Kraftwerk, das die Bahn versorgt, im Wuppertaler Stadtteil Elberfeld gebaut.
Bild: picture alliance / IMAGNO/Austrian Archives
Unglück 1999
Immer wieder kam es zu Vorfällen bei der Schwebebahn. Der schlimmste Unfall ereignete sich am 12. April 1999. Fünf Menschen starben, 47 wurden verletzt, als ein Waggon in den Fluss Wupper stürzte. Der Grund für das Unglück war ein bei Bauarbeiten auf die Schiene geklemmtes Bauteil, das nach dem Abschluss der Arbeiten dort vergessen wurde.
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Bewährtes bleibt
Auch wenn schon bald die Wagen der vierten Generation durch Wuppertal pendeln werden, das Logo bleibt gleich. Es ist Kult und überall im Wuppertaler Stadtbild zu finden.
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Blick in die Zukunft
Bald beginnt der Austausch der alten Waggons durch neue Fahrzeuge (hier als Zeichnung). Sie werden vom Hersteller im November geliefert. Gesteuert werden die Züge vom Typ GTW 2014 von einer Technik, die auch in TGV-Schnellzügen im Einsatz ist. Schneller als 60 Kilometer pro Stunde dürfen aber auch die neuen Schwebebahnen nicht fahren.
Bild: WSW/Staubach
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Manch einer kommt nur nach Wuppertal, um einmal in die Schwebebahn einzusteigen. Wenn die losruckelt, ist aber Festhalten angesagt. Die Waggons pendeln leicht, wenn sie über den Fluss Wupper "schweben". Doch schon bald merkt jeder Passagier: Nur Fliegen ist schöner! Am Ende "landet" die Schwebebahn dann in einem der extra für sie erbauten Flughä..., ääh, Bahnhöfe.
Die Waggons hängen an einer Schiene. Von innen sieht man das Fahrgestell auf dem Dach nicht - was den Eindruck des Schwebens verstärkt. Nun bekommt die Schwebebahn neue Züge, die technisch auf dem neuesten Stand sind. Vor der anstehenden Modernisierung sind wir noch einmal mit den alten Waggons über die Wupper geschwebt.