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Waldbrände bei Jerusalem noch nicht unter Kontrolle

1. Mai 2025

Bei den Löscharbeiten wurden auch zahlreiche Feuerwehrleute verletzt. Stärker werdende Winde könnten die Feuer in der Region der israelischen Metropole noch weiter anfachen. Nun kommt Hilfe aus anderen Ländern.

Ein Flugzeug versprüht rosafarbenen Löschschaum über einem brennenden Wald bei Jerusalem
Derzeit wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein: Ein Löschflug im Einsatz Bild: Mahmoud Illean/AP/dpa/picture alliance

Israelische Rettungskräfte kämpfen weiter gegen große Waldbrände im Umkreis von Jerusalem. Bislang seien die Brände noch nicht unter Kontrolle, teilte die Feuerwehr mit. Sie wolle dies aber in den kommenden Stunden erreichen, hieß es. In Kürze soll der Wind wieder stärker werden, so dass das Risiko für die Ausbreitung der Feuer wieder steigen würde.

Rettungskräfte sind laut Feuerwehr derzeit noch an sechs großen Brandorten im Einsatz. Den Angaben nach wurden bislang 17 Feuerwehrleute und sechs Bewohner verletzt. Während einige Anwohner zurück nach Hause kehren konnten, dürfen andere ihre Orte wegen der Feuer weiterhin nicht betreten. Nach Angaben des Jüdischen Nationalfonds (KKL-JNF) sind bislang schon 2000 Hektar Land, darunter vor allem Waldgebiete, abgebrannt. Dies entspricht in etwa der Fläche des Frankfurter Flughafens.

Feuerwehrleute bekämpfen einen Waldbrand an einer Autobahn nach Jerusalem Bild: Mahmoud Illean/AP/dpa/picture alliance

Löschflugzeuge aus Italien und Kroatien

Israels Außenminister Gideon Saar bat nach eigenen Angaben mehrere Länder, darunter Griechenland, Frankreich, Großbritannien und Italien um Unterstützung. Medien berichteten, dass im Laufe des Tages Löschflugzeuge aus Italien und auch Kroatien eintreffen sollen. Zypern schickte am Morgen einen Hubschrauber nach Israel.

Der Zugverkehr von und nach Jerusalem wurde nach Angaben der israelischen Eisenbahngesellschaft inzwischen wieder aufgenommen. Auch alle Straßen, darunter die zentrale Schnellstraße zwischen Tel Aviv und Jerusalem, wurden wieder für den Verkehr freigegeben. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtete, mehr als 100 wegen der Brände zurückgelassene Autos seien auf einen Parkplatz in der Gegend geschleppt worden. Auf Videos war zu sehen gewesen, wie Menschen am Tag zuvor wegen des dichten Rauchs auf der Straße aus ihren Autos flüchteten und diese stehenließen.

Minister deutet Brandstiftung an

Die schweren Brände in der Gegend um Jerusalem toben seit Mittwoch. Der Bezirksleiter der dortigen Feuerwehr sprach im Fernsehen von dem "vielleicht größten" Waldbrand, den es je in Israel gegeben habe.

Dunkelheit lässt das Ausmaß der Brände noch deutlicher erkennen Bild: Mahmoud Illean/AP Photo/picture alliance

Die Ursache für die Feuer ist weiter unklar. Die Polizei hatte am Mittwoch die Festnahme eines Bewohners von Ost-Jerusalem gemeldet, der versucht habe, "ein Feld in Brand zu setzen". Der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir deutete einen Zusammenhang zwischen den Feuern und Brandstiftung an. Die Polizei werde jeden festnehmen, der "an Brandstiftungs-Terrorismus beteiligt ist", so Ben-Gvir.

In den Wäldern rund um Jerusalem kommt es immer wieder zu Feuern. Auch in anderen Teilen des Landes hatte es zeitweise Waldbrände gegeben. 2010 waren bei der schlimmsten Feuersbrunst in der israelischen Geschichte im Carmel-Gebirge mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. 

sti/se (afp, dpa)